Biopic über das Leben der Eiskunstläuferin Kati Witt, die in den 80er- und 90er-Jahren mit ihren Erfolgen deutsche Sportgeschichte schrieb.
Inhaltsangabe zu Kati – Eine Kür, die bleibt
Katharina Witt schrieb, mit acht DDR-, sechs Europa- und vier Weltmeistertiteln sowie zwei olympischen Goldmedaillen, Sportgeschichte. Nach der Wende plante sie ihr Comeback bei den Olympischen Spielen in Lillehammer 1994 und absolvierte, unterstützt von ihrer Trainerin Jutta Müller, ein hartes Trainingsprogramm. Nach ihrer Reamateurisierung belegte sie in Lillehammer Platz 7 und wurde 1999 zur Eiskunstläuferin des 20. Jahrhunderts gewählt.
Trailer zu Kati – Eine Kür, die bleibt
Copyright: ZDF/Stanislav Honzík
Details zu Kati – Eine Kür, die bleibt
Titel: Kati – Eine Kür, die bleibt
FSK: k.A.
Subgenre: Film
Genre: Biografie
Regie: Michaela “Mimi” Kezele
Darsteller: Lavinia Nowak, Dagmar Manzel, Felix von Bredow
Spielzeit: 90 Minuten
Start: 26.09.2024
Wo: ZDF Mediathek
Produktionsland: Deutschland
Jahr: 2024
Statement von Kati Witt
Plötzlich am Set eines Filmes zu stehen, bei dem ein Teil deiner eigenen Lebensgeschichte erzählt wird, war zugegebenermaßen etwas eigenartig, aber auch eine große Ehre. Besonders schön war, dass ein Großteil derjenigen, die mit dem Film zu tun hatten, meine Zeit als Eiskunstläuferin noch live am TV sahen und nun auch filmisch erleben, was sich alles in Vorbereitung dessen abspielt, bevor du die Weltbühne des Sports betrittst. Die Zuschauenden bekommen in der Öffentlichkeit ja meist nur den austrainierten Athleten zu sehen. Selten sieht man den täglichen Trainingskampf und das Hadern des Athleten mit sich selbst, ebensowenig wie die sozialen Konflikte, mit denen man sich während und auch nach einem Wettkampf auseinandersetzen muss. Ich freue mich daher sehr, dass sich die Produktionsfirma “Odeon Fiction” diesen Themen angenommen hat und mit Lavinia Nowak als mein Alter Ego und Dagmar Manzel als Jutta Müller zwei so tolle Darstellerinnen für den Film gewinnen konnte.
Lavinia spielt ihre Rollen als Schauspielerin immer so, wie ich mich als Eiskunstläuferin empfunden habe. Wir hatten vor und während der Drehzeit emotionale und lustige Gespräche, immer voller Hingabe, Sehnsucht, Leidenschaft und Neugier. Sie stellt mich im Film unglaublich authentisch dar. Und ich bin mir sicher, dass sie eine hoffnungsvolle Zukunft als Schauspielerin vor sich hat. Und ich glaube, dass Frau Manzel durch ihre nuancierte Spielweise Frau Müller ein besonders schönes Denkmal setzt. Es spricht für Frau Manzels schauspielerische Verwandlungskunst, dass ich, als ich ihr als “Jutta Müller” begegnete, einen Schreck bekam und dachte, meine Trainerin steht leibhaftig vor mir.
Dass wir uns inhaltlich auf mein Comeback für die Olympischen Spiele 1994 konzentriert und das Vorbereitungsjahr dazu filmisch aufbereitet haben, freut mich ganz besonders. Der Film zeigt, dass es für mich nicht darum ging, Gold gewinnen zu wollen, sondern neben der immensen sportlichen Herausforderung auch um die Suche, in meinem neuen Land, dem nun wiedervereinten Deutschland, ein Stückchen Heimat wiederzufinden.
Über die Produktion des Films
Lernen von der Legende: Katarina Witt gab Hauptdarstellerin Lavinia Nowak am Set höchstpersönlich Tipps, wie sie ihre Schlittschuhe auf die gleiche Weise schnüren kann, wie Witt es immer tat.
Dreharbeiten in der Eishalle: Da das Eis in den meisten Eishallen über den Sommer entfernt wird, ließ die Eishalle in Prag das Eis extra für die Filmproduktion liegen, sodass bis in den April und Mai gedreht werden konnte. Um die farbigen Markierungen der Eisfläche zu überdecken, wurde zusätzlich eine weitere Eisschicht aufgetragen. Gedreht wurde zweieinhalb Wochen lang, während draußen sommerliche Temperaturen herrschten.
Prager Kulisse: Der Film wurde in Prag produziert, wobei das Team der “Odeon Fiction” eng mit tschechischen Kollegen zusammenarbeitete. Die meisten von ihnen waren hervorragende Eisläufer, da Eishockey und Eiskunstlauf in Tschechien besonders populäre Sportarten sind.
Olympische Detailverliebtheit: Fast ein Jahr wurde investiert, um das historische Archivmaterial des Films zu sichten und auszuwählen. Um das Filmmaterial nahtlos mit dem Archivmaterial zu verbinden, mussten einige Bereiche der Originalstadien detailgetreu nachgebaut werden, wie z.B. die Eisbanden und deren Markierungen. Auch Kommentatorenkabinen und historische TV-Kameras wurden eigens für die Dreharbeiten beschafft.
Statisten für das Olympia-Gefühl: Um das Gefühl eines vollen Olympiapublikums zu erzeugen, wurden 150 Statisten eingesetzt. Durch ständiges Umsetzen auf andere Plätze wurde im finalen Film der Eindruck einer großen, begeisterten Zuschauerzahl vermittelt.
Eislauftraining für Lavinia: Lavinia Nowak begann schon Monate vor Drehstart mit ihrem intensiven Eislauftraining in Wien. Da Eiszeiten oft knapp sind, trainierte sie in zwei verschiedenen Hallen unter Anleitung zweier Trainerinnen: der 76-jährigen ehemaligen Olympiateilnehmerin Inge Strell sowie Synchron-Eislauftrainerin Susanna Konrath. So erlangte Lavinia schließlich die notwendige Sicherheit auf dem Eis.
Die besonderen Schlittschuhe: Wie auch Katarina Witt in den 90ern, trug Lavinia Nowak hautfarbene “Nude”-Schlittschuhe. Diese wurden extra für die Dreharbeiten angefertigt. Da es jedoch schwierig war, die gleichen Schlittschuhe für ihre Doubles zu bekommen, wurden stattdessen hautfarbene Überzieher verwendet, um optische Unterschiede zu kaschieren. So blieb die Illusion im Film perfekt erhalten.
Choreografie der Toronto-Szene: Für die authentische Darstellung der Choreografien, die sich an der „Lillehammer-Kür“ orientierten, übernahm die Tänzerin Nina Schmid die Rolle der Choreografin Sandra Bezic. Sie arbeitete eng mit Lavinia Nowak zusammen, um die Kür aus dem Jahr 1994 glaubhaft zu inszenieren.
Authentische Darstellungen: Regisseurin Mimi Kezele erzählt: “Die Rolle der strengen Frau Müller war so authentisch und echt von Dagmar Manzel gespielt worden, dass, als wir mal in einem viel zu engen Büro gedreht haben und das Team nach einem Take etwas lauter wurde, sie mit der Stimme der Trainerin sagte ‘Ruhe jetzt’, und alles still wurde, da die große Jutta Müller gesprochen hat.”
Bilder zu Kati – Eine Kür, die bleibt
Copyright: ZDF/Stanislav Honzík