Madame Web – Sozusagen das Prequel zum Trailer (Filmkritik)

Der Trailer zeigt Sydney Sweeney, Isabella Merced und Celeste O’Connor zwar nicht lange in ihren Kostümen, aber er verspricht eigentlich ein Superheldenspektakel mit diesen drei Figuren – und mit Dakota Johnson als Madame Web. Der Film selbst hält dieses Versprechen nicht ein.

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von Peter Osteried | 13.02.2024

Der Superhelden-Film „Madame Web“ ist ab dem 14. Februar im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Dakota Johnson und Sydney Sweeney.

Madame web  Review 004Bild: (c) Sony Pictures

Der Trailer zeigt Sydney Sweeney, Isabella Merced und Celeste O’Connor zwar nicht lange in ihren Kostümen, aber er verspricht eigentlich ein Superheldenspektakel mit diesen drei Figuren – und mit Dakota Johnson als Madame Web. Der Film selbst hält dieses Versprechen nicht ein. Weil Sweeney, Merced und O’Connor maximal anderthalb Minuten im Kostüm zu sehen sind – und das auch nur mit einem kurzen Ausblick auf die Zukunft. Fast mutet der Film wie der Teaser zu einem ganz anderen Film an. Einen, den man lieber gesehen hätte. Denn „Madame Web“ gehört zu den Rohrkrepieren des Sony-Spiderverse. Er ist nur marginal besser als „Morbius“.

Madame Web – Zur Handlung des Films

Cassie ist Sanitäterin und hat nach einer Nahtoderfahrung Visionen. In der U-Bahn sieht sie die Zukunft – in der werden Julia, Anya und Mattie von einem Mann im Spinnenkostüm getötet. Sie verhindert das und flieht mit den drei Teenagern. Aber Ezekiel, der Mann mit den Spinnenkräften, setzt modernste Technik ein, um die Teenager immer wieder aufzuspüren.

Er will sie töten, er muss sie töten, um sein eigenes Überleben in der Zukunft zu sichern. Dabei weist seine Vergangenheit eine Verbindung zu Cassie auf …

Madame Web – Eine Kritik

Abgesehen von den zwei kurzen Ausblicken in die Zukunft ist Ezekiel der Einzige, der in einem Kostüm herumläuft. Warum er es manchmal anzieht und manchmal nicht? Wissen wohl nur die Autoren und die Regisseurin des Films. Mit der Logik nehmen die es aber eh nicht so genau. Das Drehbuch forciert immer Ereignisse, weil die Story sonst in einer Sackgasse enden würde. Das geht soweit, dass es schon peinlich ist, etwa dann, als Cassie im Dschungel von Peru den Ort sucht, an dem ihre Mutter starb. Mit Hilfe eines Fotos eines Baums vor einem Fluss, der auch 30 Jahre später noch genau gleich aussieht – und natürlich in der Weite des Dschungels gefunden wird.

Madame web Filmszene Review 003Bild: (c) Sony Pictures

Andere Entscheidungen sind fragwürdig. Ist es nun Fanservice, dass man Cassies Partner zu Ben Parker gemacht hat? Will man etwas damit bezwecken? Wohl eher nicht, denn wenn die Figur anders geheißen hätte, wäre der Film genau gleich abgelaufen. Ben Parker, wird so mancher nun fragen. Ja, das ist möglich, weil „Madame Web“ im Jahr 2003 spielt. Auch das: völlig willkürlich. Im Grunde sogar fahrlässig, denn vor dem offiziellen Debüt des Tom-Holland-Spider-Man waren damit schon einige Menschen mit Spinnenkräften im Sony-Spiderverse unterwegs. Für eine winzig kleine Nebenrolle als Mary Parker, Schwägerin von Ben und Mutter von Peter, hat sich Emma Roberts hergegeben. Es lässt sich nur vermuten, dass man ihr einen eigenen Film versprochen hat, denn Mary und Richard sind im Comic-Kanon Geheimagenten, die auf einer Mission sterben, weswegen Peter schließlich zu May und Ben kommt. Damit enthüllen wir: Ja, in diesem Film ist auch Peter Parker dabei, und zwar gleich nach seiner Geburt!

Die Dialoge sind holprig, oft lachhaft, die Handlung absolut unspektakulär. Selbst die Action ist auf dem Niveau einer guten Fernsehproduktion, mehr aber auch nicht. Für das Kino ist das zu wenig. Wäre „Madame Web“ ein Film für einen Streaming-Dienst gewesen, hätte man noch ein, zwei Augen zudrücken können. Für das Kino ist aber zu wenig geboten, umso mehr, da die Tickets auch immer teurer werden.

„Madame Web“ funktioniert geradeso als Ursprungsgeschichte für die Titelfigur, die drei Teenager, die hier noch keine Kräfte haben, hätten aber im Grunde mehr hergeben können. Der Film ist fehlkonzipiert, man hätte sich auf die „Spider-Girls“ konzentrieren sollen. Dass die noch eine Chance auf einen eigenen Film bekommen, ist eher nicht zu erwarten. „Madame Web“ dürfte an der Kinokasse ähnlich schlecht abschneiden wie „Morbius“

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Fazit

Ja, es ist ein Marvel-Film, aber kein MCU-Film, sondern nur einer der Spider-Man-Wurmfortsätze, die Sony seit ein paar Jahren produziert. Die „Venom“-Filme sind zwar auch schlecht, aber zumindest unterhaltsam. „Morbius“ war todlangweilig, „Madame Web“ ist geringfügig besser. Bleibt in diesem Jahr noch „Kraven the Hunter“. Ob der besser wird? Ach ja, den Abspann muss diesmal niemand abwarten. Es gibt nichts zu sehen.

Bewertung: 2/5**

Madame web Filmszene Review 002Bild: (c) Sony Pictures