Filmkritik: Minari – Eine Einwanderer-Geschichte

Das Drama „Minari“ mit „The Walking Dead“-Star Steven Yeun startet am 8. April in den deutschen Kinos.

Inhalt von Filmkritik: Minari – Eine Einwanderer-Geschichte

von Peter Osteried | 02.02.2021

Das Drama „Minari“ mit „The Walking Dead“-Star Steven Yeun startet am 8. April in den deutschen Kinos.

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Das kleine Studio A24 ist mittlerweile bekannt dafür, Filme zu produzieren, die den Blick über den Tellerrand wagen. Das Genre ist dabei praktisch bedeutungslos, was zählt ist wahre Emotion – und der Wille, eine Geschichte zu erzählen, die dem Zuschauer etwas Neues vermitteln kann. MINARI ist ein solcher Film, der sich mit den Erfahrungen einer Einwandererfamilie im ländlichen Teil der USA befasst.

Minari – Zur Handlung

USA in den 1980er Jahren: Jacob (Steven Yeun) zieht mit seiner Familie von Kalifornien nach Arkansas. Einerseits, weil die Uhren hier noch langsamer ticken und seine Frau schnell genug ist, um bei einer Hühnerzucht die männlichen von den weiblichen Küken zu trennen, während sie in Kalifornien zu langsam war. Andererseits, weil er von eigenem Land träumt, das er bearbeiten will. Er will hier Dinge anpflanzen, die Koreaner für ihre traditionelle Küche benötigen.

Die ursprünglich aus Südkorea stammende Familie versucht, sich in ihr neues Leben einzugewöhnen, aber Jacobs Frau schämt sich für das Haus. Die Großmutter wird aus Südkorea geholt und die Familie versucht, sich in die Gemeinschaft einzubringen, aber leicht ist dieses neue Leben nicht.

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Minari – Eine Kritik

Minari sind koreanische Kräuter, die ausgesprochen genügsam und widerstandsfähig sind. Sie können überall gedeihen. Hier stehen sie sinnbildlich für die südkoreanische Familie, die sich in ihrem Streben nach Glück auch widerstandsfähig erweist. Autor und Regisseur Lee Isaac Chung erzählt mit großer Liebe für seine Figuren. Er hat eine Geschichte zu erzählen, die von großer Emotionalität getragen ist, ohne dass sie jemals in den Kitsch abgleiten würde.

Stattdessen fühlt sich sein Film real an. Die Kinder benehmen sich wie Kinder, die Familie wirkt wie eine echte Familie, und die Geschichte hat organischen Fluss, ohne den Zuschauer dabei jemals zurückzulassen. Im Gegenteil, MINARI ist die seltene Art von Film, bei der man nicht vorhersagen kann, wie die Geschichte zu Ende geht.

Dies ist ein sehr sensibler Film, dessen emotionaler Kern tatsächlich die von Youn Yuh-jung gespielte Großmutter ist, denn sie ist es, die jeden in dieser Familie berührt und verändert. Die alte Dame spielt hervorragend, gerade auch zusammen mit dem von Alan S. Kim gespielten David. Die Großmutter-Enkel-Beziehung ist angespannt, aber auch zutiefst amüsant. Die südkoreanische Schauspielerin ist so gut, dass eine Oscar-Würdigung – und sei es nur eine Nominierung – eigentlich Pflicht ist.

Dieser Film erzählt im Grunde sehr unspektakulär, aber von echtem Leben und offeriert dabei einen Blick darauf, wie es ist, als Immigrant zu versuchen, für die eigene Familie und sich selbst ein besseres Leben zu erschaffen. Das geschieht mit Herz, Witz, Verstand und einem Gefühl, das nur aus großer Kino-Magie entsteht.

Fazit

Das Drama MINARI ist ein schöner, zutiefst menschlicher Film, der bei der Darstellung seiner Figuren sehr real ist und für den Zuschauer unvorhersehbar bleibt – weil das echte Leben eben auch nicht immer vorhersehbar ist und Pläne dazu neigen, zu entgleisen. Aber der Traum von einem besseren Leben bleibt.

Bewertung: 4/5****

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Alle Bilder (c) Prokino Filmverleih