Prime Video vermarktet UN/DRESSED als Erotik-Thriller. Spannung wird versprochen, allerdings ist davon nichts zu merken. Erotik wird versprochen, aber die gestaltet sich auf dem Niveau eines Fernsehfilms.
Un/Dressed – Zur Handlung
Elle übernimmt die Firma ihrer Familie – etwas, worauf sie schon lange gewartet hat. Aber es ist nicht so, wie sie sich das vorstellt. Denn ihr Verlobter enthüllt, dass die Firma längst von seinem Vater aufgekauft wird und Elle erhält immer wieder Drohungen. Von wem oder warum, ist unklar.
Aber dafür hat sie eine Affäre mit ihrem Personenschützer Ben, der irgendwie der bessere Mann für sie ist, als ihr Verlobter.
Un/Dressed – Eine Kritik
Früher wurden derartige Filme für das Programm von RTL und Konsorten produziert, jetzt entstehen sie halt fürs Streaming. Punkten will UN/DRESSED dabei mit nackter Haut, aber es gab selten erotische Szenen, die so leblos und so wenig ansprechend umgesetzt wurden, wie hier. Sie ergehen sich in biederer Tristesse und sind nach absolutem Klischee inszeniert – als hätten die SEXY SPORT CLIPS von Sport1 ihren Weg in diesen Film gefunden.
Die Figuren sind allesamt austauschbar, uninteressant, halbgar. Das Gleiche gilt für ihre Beziehungen. Sie wirken nie natürlich oder wenigstens halbwegs glaubhaft. Nein, diese Figuren leben aneinander vorbei, poppen mal hier, seiern bedeutungsschwangere Dialoge dort ab, oder hauen sich auch mal aufs Maul. Echte Emotion kommt dabei aber nie auf.
UN/DRESSED ist die Art Erotik-Thriller, die so gerne in die Fußstapfen großer Klassiker des Subgenres treten würde, aber nichts hat, womit sich wuchern ließe. Im Gegenteil, der ganze Film hat das Flair von TV-Unterhaltung. Nicht der guten, nicht dem Peak-TV, sondern dem Billigschund, der schnell heruntergekurbelt wird.