Man muss THE BATMAN nicht gesehen haben, um THE PENGUIN zu genießen, aber es hilft sicherlich, um ein besseres Gefühl für den von Colin Farrell gespielten Oz Cobb zu erhalten. Er ist ein Mann, der inmitten des Chaos, das nach der Attacke des Riddlers in Gotham herrscht, seine Chance sieht, endlich nach oben zu kommen.
The Penguin – Zur Handlung
Oz Cobb arbeitete für die Falcone-Familie. Dessen neues Oberhaupt Alberto macht sich über ihn lustig – und so erschießt Oz ihn. Ihm ist aber auch klar, dass Sofia Falcone, die gerade aus Arkham Asylum zurückgekommen ist, ihn im Verdacht hat. Zudem wollen die Falcones sein Geschäft niedermachen, weswegen er sich mit deren Konkurrenten Sal Maroni trifft, der im Gefängnis sitzt.
Oz hat nämlich vor, die Falcones und die Maronis gegeneinander auszuspielen und am Ende der lachende Dritte zu sein …
The Penguin – Eine Kritik
Das Make-up von Colin Farrell sieht eindrucksvoll aus. Das war schon im Film so, in der Serie, in der er in fast jeder Szene zu sehen ist, ist das aber noch deutlich imposanter. Weil es makellos aussieht. Farrell verschwindet hinter dem Make-up, nur seine ausdrucksstarken Augen zeigen, dass er dahintersteckt. Gotham selbst ist düster, dreckig, verkommen – mehr als in den anderen DC-Filmen. Dieser Ort ist ein Moloch, der alle Anständigen zu verschlingen droht.
Hätte man zuvor noch befürchten können, dass THE PENGUIN nur altbekanntes Terrain beackert, dass die aus fünf Staffeln bestehende Serie GOTHAM schon abgesteckt hat, verflüchtigt sich das fast augenblicklich. Dies ist eine Serie, die mehr mit DIE SOPRANOS, als mit GOTHAM gemein hat. Eine Show über das organisierte Verbrechen und einen komplexen Mann, der alles daransetzt, sich über seine Herkunft zu erheben. Dieser Oz Cobb ist nicht mehr der Oswald Cobblepot, den man aus anderen DC-Filmen und -Serien kennt. Kein Superschurke, sondern ein vom Leben gezeichneter und deformierter Verbrecher, der gemeinhin von allen unterschätzt wird, während er die Fäden zieht und seinem Ziel immer näherkommt.
Ja, so ähnlich war es auch beim Pinguin in GOTHAM, aber Farrells Interpretation ist dennoch eine andere. Sie fußt mehr auf der Realität, während GOTHAM eine Hyperrealität erschuf, in der die Batman-Schurken gediehen. Die Welt von THE PENGUIN ist eine des echten Verbrechens, der gnadenlosen Morde und des Sterbens auf breiter Front.
Oz ist eine komplexe Figur, kein Sympathieträger, aber faszinierend, weil sein Wille, die Unterwelt an sich zu reißen, so packend umgesetzt ist.