Das neueste Werk von Autorin Diablo Cody („Juno“) soll in derselben Welt wie „Jennifer’s Body“ spielen – was man aber nicht unbedingt merkt. Das Regiedebüt von Zelda Williams, Tochter des Komikers Robin Williams, ist vor allem eines: optisch knackig. Inhaltlich ist das Ganze jedoch extrem träge. Der vielleicht langweiligste Film des Jahres, und das bei einer Prämisse, die so viel Potenzial geboten hat.
Inhalt von Lisa Frankenstein – Unglaublich dröge (Filmkritik)
von Peter Osteried | 09.02.2024
Die Horrorkomödie „Lisa Frankenstein“ ist ab dem 22. Februar im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Kathryn Newton.
Das neueste Werk von Autorin Diablo Cody („Juno“) soll in derselben Welt wie „Jennifer’s Body“ spielen – was man aber nicht unbedingt merkt. Das Regiedebüt von Zelda Williams, Tochter des Komikers Robin Williams, ist vor allem eines: optisch knackig. Inhaltlich ist das Ganze jedoch extrem träge. Der vielleicht langweiligste Film des Jahres, und das bei einer Prämisse, die so viel Potenzial geboten hat.
Lisa Frankenstein – Zur Handlung
Lisa ist nach dem Mord an ihrer Mutter ein zurückgezogen lebender Teenager, hängt am liebsten auf einem verlassenen Waldfriedhof herum, und hasst ihre neue Stiefmutter. Denn die würde Lisa am liebsten loswerden. Aber dann erwacht die Leiche eines jungen Mannes zum Leben. An dessen Grab saß Lisa immer am liebsten.
Als er auftaucht, ist er eine unbeholfene Kreatur. Schlimmer noch: Ihm fehlen auch Körperteile. Aber das ist etwas, das sich ändern lässt, wenn man nur den Mumm aufbringt, ein paar Leute um die Ecke zu bringen und sich Ersatzteile zu besorgen …
Lisa Frankenstein – Eine Kritik
Die gezeichnete Titelsequenz ist hübsch. Schön schräg. Sie verspricht mehr, als der Film halten kann. Denn kaum beginnt die eigentliche Handlung, die im Grunde ein Nichts an Geschichte ist, verflacht der Film zusehends. Dies ist eine Horrorkomödie ohne Biss, ohne Horror, ohne Gags. Das ist die Kardinalssünde dieser schwierigen Disziplin, und sowohl Cody, als auch Williams versagen vollends.
Die Jugend-Lingo, die Cody ihren Figuren aufzwingt, mag zu „Juno“-Zeiten noch halbwegs nahe am Puls der Zeit gewesen sein. Hier wirkt sie gestelzt, bemüht, so, als ob eine Mittvierzigerin sich angestrengt überlegt hätte, wie die Jugend wohl spricht. Das Schräge: Die Jugend des Jahres 1989, denn da spielt der Film. Aber obwohl Cody die Zeit selbst als Kind und Jugendliche erlebt hat, zeigt sich hier kein Gespür für spritzige Dialoge.
Die Handlung selbst ist allerdings auch absolut dröge. Der Film schleppt sich wie die von Cole Sprouse gespielte Kreatur behäbig und ungelenk dahin. Das ist umso erstaunlicher, weil die Prämisse dieser schrägen Jugendliebe eigentlich mehr hergeben müsste. Man stelle sich einen Film wie diesen vor, aber inszeniert von einem Tim Burton – das hätte was sein können, wenn das Skript noch Änderungen erlebt hätte. So jedoch spricht nur eines für „Lisa Frankenstein“. Die Hyperrealität des Jahres 1989 ist in knallbunten Farben (das Haus von Lisa ist rosa!) gestaltet. Der Look des Films hat Flair, akzentuiert von gut ausgewählter Rockmusik. Aber das sind zwei Elemente, die es nicht schaffen, den Film über die Zielgerade zu bringen.
Weil alles andere einfach schlecht ist. Klar, die Schauspieler mühen sich, aber sie spielen gegen ein lustloses, total dröges Skript an.
Fazit
Der Stil von Diablo Cody hat sich überlebt – für sie wird es Zeit, sich neu zu erfinden. „Lisa Frankenstein“ hätte großartig sein können, das Ergebnis ist aber in jeder Beziehung enttäuschend.
Bewertung: 2/5**