Es ist ein ungewöhnlicher Film, den Apple TV+ hier bietet. Man stelle sich Tom Hanks‘ „Castaway“ vor, aber in einer Welt wie aus „Mad Max“. Oder besser gesagt: Einer wie in dem deutschen Science-Fiction-Film „Hell“. Nur dass der Film nie in die typische Richtung von Endzeit-Epen geht, sondern mehr an „Wall-E“ erinnert.
Inhalt von Finch – Ein Mann, sein Hund und ein Roboter (Filmkritik)
von Peter Osteried | 08.11.2021
Der SF-Film „Finch“ ist seit dem 5. November bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Tom Hanks.
Bild: Banner zum SF-Film „Finch“ (c) AppleTV+
Es ist ein ungewöhnlicher Film, den Apple TV+ hier bietet. Man stelle sich Tom Hanks‘ „Castaway“ vor, aber in einer Welt wie aus „Mad Max“. Oder besser gesagt: Einer wie in dem deutschen Science-Fiction-Film „Hell“. Nur dass der Film nie in die typische Richtung von Endzeit-Epen geht, sondern mehr an „Wall-E“ erinnert.
Finch – Zur Handlung
Jahre, nachdem die Menschheit fast ausgestorben ist. Die UV-Strahlen verbrennen alles, es ist unglaublich heiß und Tornados ziehen über das Land. Finch (Tom Hanks) ist ein Überlebender, der einen Hund hat und sich einen Roboter gebaut hat, der auf den Hund aufpassen soll, wenn er es nicht mehr kann.
Wo sie sich jetzt aufhalten, ist es nicht mehr sicher. Darum machen sie sich auf den Weg nach San Francisco. Eine Reise, die nicht immer ungefährlich ist …
Bild: Szene aus dem SF-Film „Finch“ (c) AppleTV+
Finch – Eine Kritik
Im Grunde ist erstaunlich, wie minimalistisch „Finch“ ist. Die Geschichte ist auf ihre simpelste Form heruntergebrochen. Es passiert eigentlich auch nicht viel. Dies ist ein Road Movie, bei dem der Weg nicht das Ziel ist, sondern man einfach drei Figuren ins Herz schließt, die eigentlich ganz normal sind – auch wenn zwei davon ein Hund und ein Roboter sind.
Filme dieser Couleur arbeiten im Endeffekt immer auch mit der Gefahr für den Menschen durch den Menschen. Eine entsprechende Szene gibt es hier auch, aber sie ist so gestaltet, dass man die anderen Menschen niemals sieht. Es ist auch nur ein Moment der Spannung, nicht unähnlich einem ähnlichen solchen Moment im dokumentarisch anmutenden Serienkillerfilm „Zodiac“. Denn bei „Finch“ geht es auch nicht um den Kampf ums Überleben, der im „The Walking Dead“-Stil gegen andere Überlebende geführt wird. Es geht um etwas ganz anderes, viel Kleineres. Um Familie.
Finch, der Hund und der Roboter sind eine Familie, wie sie ungewöhnlicher wahrscheinlich nicht sein kann. Die Emotionen sind da, der Humor auch, selbst Momente mit einer gewissen dramatischen Tiefe. Man muss sich auf „Finch“ einlassen und mitnehmen lassen auf eine Reise, die im Grunde ereignislos ist. Aber aus dieser Ereignislosigkeit schöpft der Film sehr viel Unterhaltungswert, weil gerade in der Beziehung des Roboters zum Menschen auch reichlich humoristisches Potenzial liegt, ohne dass der Film je zur Komödie werden würde. Ein unaufgeregter Film, der in seiner Einfachheit sehr sympathisch ist.
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Fazit
Der Film punktet, weil er sich von den üblichen Konventionen dieses Genres fernhält und stattdessen eine Familiengeschichte erzählt. Tom Hanks ist toll, die Effekte sind toll, und die Persönlichkeit des Roboters kommt in der Performance von Caleb Landry Jones auch zum Tragen.
Bewertung: 4/5****