Carry-On – Der richtige Mann am falschen Ort zur falschen Zeit

Der Thriller „Carry-On“ startete am 13. Dezember bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Taron Egerton und Jason Bateman.

(c) Netflix
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Die Dreamworks-Produktion CARRY-ON mutet an wie ein Relikt vergangener Zeiten. Als hätte man einen Film aus den Neunzigerjahren ausgegraben, der bislang verschollen war. Nur die Besetzung verrät, dass der Film neueren Datums ist – und der Einsatz von Handys natürlich. Ansonsten fühlt er sich wohlig an wie ein Action-Thriller, der bereits drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat.

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Carry-On – Zur Handlung

Ethan arbeitet als Sicherheitsfachkraft am Flughafen von Los Angeles. Ein Unbekannter nimmt mit ihm Kontakt auf und erklärt ihm, dass er tun wird, was man ihm sagt. Er soll einen Koffer durchlassen, der bei der Kontrolle auffallen würde. Tut er das nicht, wird seine Freundin Nora, die auch am Flughafen arbeitet, getötet. Ethan sieht keine Wahl, als zu gehorchen, sucht aber nach einem Weg aus der Situation heraus. Denn ihm ist klar, dass das, was an Bord des Flugzeugs geschmuggelt werden soll, Hunderte Menschen das Leben kosten würde.

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Carry-On – Eine Kritik

Es macht Spaß, CARRY-ON zu sehen. Im Grunde ist es sogar so, dass der Fun-Faktor steigt, je dümmlicher die Geschichte wird. Logische Holprigkeiten sind kein Zufall, sie sind einkalkuliert, in der Hoffnung, dass rasant genug erzählt wird, damit diese niemandem unangenehm auffallen. Im Grunde gelingt es auch, denn der Film fühlt sich gut an, insbesondere für all jene, die in den Neunzigern schon regelmäßig ins Kino gingen und derartige Filme noch und nöcher gesehen haben.

CARRY-ON ist im Grunde nichts anderes als ein STIRB LANGSAM-Klon, dabei hat die Bruce-Willis-Reihe schon das Thema Flughafen mit dem zweiten Teil abgegrast. Bei CARRY-ON wird anfangs mehr auf den Thriller-Aspekt gesetzt, dann kommt es auch zur Action. Taron Egerton schlägt sich gut, in seiner Uniform und wenn er läuft, erinnert er an Robert Patrick in TERMINATOR 2. Jason Bateman spielt den fast allwissenden Schurken mit offensichtlicher Freude – eine solche Rolle hat er im Grunde noch nie gespielt.

Die Interaktion der beiden – erst nur akustisch, dann auch körperlich, ist es, was den Film funktionieren lässt. Ebenso wie die erprobte Formel von STIRB LANGSAM, die in den Neunzigern reichlich kopiert wurde. CARRY-ON ist da spät dran, könnte man sagen, aber dank der vergangenen Zeit sieht man ihm auch eher nach, dass er nur ein guter Kopist ist.

Carry-On – Der richtige Mann am falschen Ort zur falschen Zeit
Fazit
Der Film macht Laune, egal, wie dumm er ist. Bestes Popcorn-Kino für den Feierabend. Zurücklehnen, nicht zu viel nachdenken, genießen.
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