Jung_E – Wirrer Klischeehaufen (Filmkritik)

Eigentlich hätte man vom Regisseur des Zombie-Krachers „Train to Busan“ mehr erwartet, aber schon dessen direkte Fortsetzung „Peninsula“ schwächelte an fehlender Kohärenz. Dem Ausflug ins Sci-Fi-Genre ergeht es jetzt nicht anders. „Jung_E“ sieht toll aus, das war es aber auch schon.

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von Peter Osteried | 21.01.2023

Der Science-Fiction-Film „Jung_E“ ist seit dem 20. Januar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik.

Jung_E Filmszene 001Bild: Filmszene aus „Jung_E“ (C) Netflix

Eigentlich hätte man vom Regisseur des Zombie-KrachersTrain to Busan“ mehr erwartet, aber schon dessen direkte Fortsetzung „Peninsula“ schwächelte an fehlender Kohärenz. Dem Ausflug ins Sci-Fi-Genre ergeht es jetzt nicht anders. „Jung_E“ sieht toll aus, das war es aber auch schon.

Jung_E – Zur Handlung

In der Zukunft ist der Meeresspiegel gestiegen und die Erde wurde deutlich unbewohnbarer. Die Menschen gingen ins All, zurück blieben die Arbeiter, die Munition herstellen. Denn seit 40 Jahren gibt es auch Krieg mit einer menschlichen Fraktion, die die Dinge einfach anders sieht – oder so. Die Hintergründe sind eigentlich egal.

Man verpflanzt den Verstand einer gestandenen Soldatin in einen Cyborg-Körper, mit dem man hofft, das Kriegsglück wenden zu können.

Jung_E – Eine Kritik

Schon der Wust an Exposition mit Texteinblendungen lässt am Anfang erahnen, dass man hier einen Film hat, dem die eigene Welt zu komplex ist. Es fällt schwer, in diese Welt einzusteigen, weil essenzielle Informationen auch fehlen. Stattdessen legt der Film mit einer Actionsequenz los. In solchen Momenten kann er dann auch punkten, weil der Regisseur einfach weiß, wie man dynamisch und mitreißend Kämpfe in Szene setzt – das hat er auch früher schon unter Beweis gestellt.

Jung_E Filmszene 002Bild: Filmszene aus „Jung_E“ (C) Netflix

Aber der Film lahmt an den Klischees seiner Geschichte – und an der Geschichte selbst. Denn sie erscheint überkompliziert, und das, obwohl man schnell merkt, dass der für koreanische Verhältnisse recht kurze Film im Grunde nicht viele Ideen hat, mit denen er aufwarten kann. Im Grunde gehen sie ihm im Verlauf der immer ermüdender werdenden Geschichten auch aus.

Das Ergebnis ist ein durchwachsener SF-Action-Film, dessen Trailer weit aufregendere Unterhaltung versprochen hat. Die Welt dieser Zukunft ist aber weit vom schweißtreibenden Bahnhof in Busan entfernt – „Jung_E“ ist lahm und vorhersehbar, wo „Train to Busan“ aufregend und mitreißend war.

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Fazit

Generische Science Fiction ohne originelle Ideen, aber mit einer dafür erstaunlich lähmenden Erzählweise. Nur die Actionsequenzen sind hübsch anzusehen.

Bewertung: 2/5**

Jung_E Filmszene Key Art Poster NetflixBild: Das Poster / Key Art zu  „Jung_E“ (C) Netflix