Don’t Look Up – Woran man nicht glaubt, kann einen auch nicht umbringen? (Filmkritik)

Was für ein Film zu Weihnachten! Eine bissige Satire auf die amerikanische (und nicht nur die) Gesellschaft, die in der Frage gespalten ist, ob ein Komet nun die Erde vernichten wird oder nicht. Wem das bekannt vorkommt: Der Film wurde bereits zu Corona-Zeiten ersonnen, geschrieben und inszeniert.

Inhalt von Don’t Look Up – Woran man nicht glaubt, kann einen auch nicht umbringen? (Filmkritik)

von Peter Osteried | 20.12.2021

Die Satire „Don’t Look Up“ startet am 24. Dezember bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Leonardo DiCaprio.

dont look up Filmszene NetflixBild: Szene aus Don’t Look Up (c) Netflix

Was für ein Film zu Weihnachten! Eine bissige Satire auf die amerikanische (und nicht nur die) Gesellschaft, die in der Frage gespalten ist, ob ein Komet nun die Erde vernichten wird oder nicht. Wem das bekannt vorkommt: Der Film wurde zu Corona-Zeiten ersonnen, geschrieben und inszeniert.

Tipp: Weitere News, Kritiken und Programmtipps zu Filmen und Serien bei Netflix, gibt es hier.

Don’t Look Up – Zur Handlung

Zwei Astronomen entdecken, dass die Erde in gut sechs Monaten von einem Kometen getroffen wird, der so große wie der Mount Everest ist. Das ist ein Planetenkiller, der nichts am Leben lässt. Aber bei der Präsidentin stoßen die beiden auf taube Ohren. Ein Komet passt gerade nicht ins politische Konzept. Erst, als die innenpolitische Kacke am Dampfen ist und ein Skandal übergangen werden muss, wird man endlich aktiv.

Aber was dann geschieht, hätte man vor zwei Jahren noch für Humbug gehalten. Nur: Mittlerweile hat man gelernt, wie blind ein gewisser Teil der Menschheit auf Katastrophen reagiert.

dont look up Filmszene 002 NetflixBild: Szene aus Don’t Look Up (c) Netflix

Don’t Look Up – Eine Kritik

Der Film ist exzellent besetzt. Mit knapp zweieinhalb Stunden ist er auch episch. Aber die Zeit vergeht, wie im Flug. Weil man sich immer auch fragt, wie diese Geschichte wohl weitergeht. Was nicht überrascht: Wie Menschen sind. Hier gibt es das Analog für die Trump-Anhänger mit ihren MAGA-Kappen. Nur auf diesen Kappen steht: Don’t Look Up.

Denn der Komet ist bereits mit bloßem Auge zu sehen, aber die Politik ruft ihre Anhänger auf, nur ja nicht in den Himmel zu gucken. Weil die anderen ja eh nur auf sie alle herabsehen würden. Es ist abstrus, in seiner Übersteigerung des tatsächlich Geschehenen aber eindringlich. Ob es reicht, dem einen oder anderen die Augen zu öffnen? Irgendwie bezweifelt man das.

Der Film ist nicht immer clever, oft eher etwas mit dem Holzhammer präsentiert. Aber seine Geschichte ist launig, weil er echtes Gespür dafür entwickelt, die Spaltung der Gesellschaft zu zeigen – in die, die an die Wissenschaft glauben, und die, die lieber mit YouTube-Videos „Recherche betreiben“.

Spannend ist am Film auch, ob es am Ende wirklich zur Auslöschung der Welt kommt. Möglichkeiten, sie zu verhindern, gibt es genug, aber was, wenn plötzlich die Mär aufkommt, dass der auf die Erde prallende Komet auch Jobs schaffen könnte (und vermögende Menschen noch ekelhaft reicher machen)? „Don’t Look Up“ hat auch darauf eine Antwort, die allem satirischen Biss zum Trotz irgendwie glaubwürdig erscheint.

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Fazit

„Don’t Look Up“ ist nach „The Big Short“ die nächste Satire von Adam MacKay, der hier mit einem Topp-Ensemble – darunter Leonardo DiCaprio, Meryl Streep, Jonah Hill, Jennifer Lawrence und Cate Blanchett – ein witziges Feuerwerk abfackelt. Übrigens: Nach dem Nachspann gibt es noch etwas zu sehen.

Bewertung: 4/5****

dont look up Poster Netflix

Bild: Poster zu Don’t Look Up (c) Netflix