Deutsche Kinobranche im ersten Halbjahr 2025: Ticketverkäufe sinken, Umsätze bleiben stabil

Kinobranche im Wandel: Zwischen Ticket-Rückgang und Umsatzstabilität

© 2024 Hellinger / Doll Filmproduktion GmbH / Warner Bros. Entertainment GmbH / Anne Wilk

Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat die offiziellen Zahlen für die erste Hälfte des Kinojahres 2025 vorgelegt und die Branche präsentiert ein gemischtes Bild. Obwohl der Ticketverkauf im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, konnte der Umsatz dank gestiegener Ticketpreise nahezu stabil gehalten werden. Die große Hoffnung liegt nun auf einem starken zweiten Halbjahr, um den Anschluss an die Vor-Corona-Jahre wiederherzustellen.

Zwischen Minus und Null: Die zentralen Kennzahlen

Insgesamt wurden in den deutschen Kinos im ersten Halbjahr 40,6 Millionen Tickets verkauft, was einen Rückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Dieser Besucherrückgang konnte jedoch durch einen Anstieg des durchschnittlichen Eintrittspreises ausgeglichen werden. Mit einem Preis von  9,92 Euro pro Ticket stieg dieser Wert um 3,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024. Der Gesamtumsatz blieb mit 403,4 Millionen Euro nahezu unverändert. Ein genauerer Blick auf die monatlichen Zahlen offenbart eine sprunghafte Entwicklung. Während der März mit einem dramatischen Rückgang von 32,9 Prozent beim Ticketverkauf ein Tief markierte, sorgte das zweite Quartal für einen deutlichen Aufschwung. Hier lagen die Besucher- und Umsatzzahlen im April und Mai sogar deutlich über den Werten des Vorjahres.

Die Drei ??? und der Karpatenhund (c) Sony Pictures

Der deutsche Film als Lichtblick

Ein besonderes Highlight der ersten sechs Monate war die starke Leistung der deutschen Filmproduktionen. Ihr Marktanteil stieg leicht auf 19,5 Prozent. Vor allem im ersten Quartal überzeugten heimische Produktionen das Publikum. Die Komödie Wunderschöner mit einem Kinostart im Februar 2025 verkaufte beeindruckende 1,33 Millionen Tickets und landete damit an der Spitze der deutschen Filme. Dicht dahinter folgte „Die drei ??? und der Karpatenhund“ mit fast 1,2 Millionen verkauften Tickets. Auch die Filme „Ein Mädchen namens Willow“ (über 539.000 Tickets) und „Heldin“ (über 393.000 Tickets) trugen zum Erfolg bei.

Unterschiede nach Kinogröße und Region

Die FFA-Analyse zeigt, dass die Umsätze nicht in allen Kinogrößen gleich verteilt waren. Kinos mit acht oder mehr Leinwänden generierten mit 182,3 Millionen Euro den Löwenanteil des Umsatzes. Bei den Eintrittspreisen zeigt sich ebenfalls ein klares Muster: Während in Kinos mit nur einer Leinwand im Schnitt 8,45 Euro gezahlt wurden, lag der Preis in großen Multiplexen bei 10,64 Euro.

Auch regional gab es Unterschiede. Die umsatzstärksten Bundesländer waren Nordrhein-Westfalen (81,6 Mio. Euro), gefolgt von Bayern (66,8 Mio. Euro) und Baden-Württemberg (47,0 Mio. Euro). Bei den Ticketverkäufen lag Nordrhein-Westfalen ebenfalls mit  8,34 Millionen Tickets vorn. Berlin verzeichnete mit einem Umsatz von 40,4 Millionen Euro und 3,93 Millionen verkauften Tickets ebenfalls starke Zahlen.

Das 3D-Segment verliert an Schwung

Ein weiterer interessanter Trend ist der Rückgang bei den 3D-Filmen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden lediglich 1,8 Millionen 3D-Tickets verkauft. Dies entspricht einem Minus von 13,8 Prozent und einem 3D-Marktanteil von nur noch 4,6 Prozent.

Ausblick auf ein hoffnungsvolles zweites Halbjahr

FFA-Vorstand Peter Dinges bewertete das Halbjahr als „durchwachsen“, da es an „großen und zugkräftigen Filmen“ gefehlt habe. Er blickt jedoch optimistisch auf die kommenden Monate. Er erwartet, dass Blockbuster wie „Das Kanu des Manitu„, „Die Schule der magischen Tiere 4“ und „Avatar: Fire and Ash“ die Kassen wieder klingeln lassen werden.

Hinweis: Aufgrund einer Umstellung der Erhebungsmethoden für Kinodaten durch die FFA ist ein direkter Vergleich vieler Zahlen mit den Vorjahren aus technischen Gründen nicht möglich