Zeig mir, wer du bist  – Filmkritik zum Netflix-Horror

Der Thriller „Zeig mir, wer du bist“ startete am 5. Oktober bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Alycia Debnam-Carey.

Zeig mir wer du bist Filmszene mit Devon Terrell als Reuben and James Morosini als Cyrus.
(c) Netflix
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Manchmal haben Filme die Fähigkeit, zu überraschen. Im Grunde erwartet man bei einem Freunde-treffen-sich-nach-langer-Zeit-wieder-Film, der mit dem Horrorlabel versehen ist, die ewig gleiche Geschichte. Aber diese hier ist anders. Mit einem Sci-Fi-Element, und einem Feeling, das an BODIES BODIES BODIES erinnert. Denn so fangen Slasher-Filme an, und tatsächlich funktioniert ZEIG MIR, WER DU BIST trotz seiner Komplexität nach diesem Muster.

Zeig mir, wer du bist – Zur Handlung

Acht Freunde von der Uni treffen sich anlässlich einer Hochzeit wieder. Vor dem freudigen Tag verbringen sie einen Abend in Partystimmung. Das Technik-Genie Forbes hat eine Maschine mitgebracht, die er entwickelt hat und mit deren Hilfe man den Geist von jemandem in einen anderen Körper transferieren kann. Es wird flugs Körpertausch betrieben, mit dem Spielziel, dass man herausfinden muss, wer nun in wessen Körper steckt.

Aber die neue Perspektive verändert auch vieles. Alte Leidenschaften kochen hoch, der Wunsch nach einem anderen Leben ebenso, und dann gibt es Tote. Das macht das Rücktauschen besonders schwierig …

Zeig mir, wer du bist – Eine Kritik

Die Prämisse des Films ist recht originell. Der Film verweigert sich den üblichen Erwartungen, ist aufgeteilt in Runde 1 und 2 und hat danach einen Epilog, der vieles noch einmal in gänzlich anderem Licht erscheinen lässt. Das ist clever gemacht und dürfte schon in der Drehbuchphase recht komplex gewesen sein, denn ständig sieht man die eine Figur, in ihr steckt aber eine andere. Das muss man sich beim Sehen vor Augen halten.

Der Film hat humorige Sequenzen, aber auch spannende, vor allem aber ist er aber auch ein interessantes Gedankenkonstrukt. Denn irgendwann weigert sich jemand, den Körper wieder zu verlassen. Weil das Leben im neuen Körper ein besseres verheißt? Weil der Körper vermeintlich der ist, den ein anderer will und sich nur so eine Beziehung retten lässt? Weil das Gras auf der anderen Seite des Zauns immer grüner ist. Das ist das eigentlich Spannende an dem Film, weil essenzielle Fragen aufgeworfen werden. Darüber, was eine Beziehung ausmacht, aber auch darüber, was ein Leben ausmacht.

Indem jeder in einem anderen Körper steckt, ergibt sich nicht nur ein anderes Körpergefühl, sondern auch eines für das Leben. Jeder kostet, wie es sein könnte, wenn man nicht man selbst sein könnte. Aber: Dem eigenen Ich kann niemand entfliehen, die äußeren Umstände, sprich der Körper, machen da keinen großen Unterschied.

Zeig mir, wer du bist  – Filmkritik zum Netflix-Horror
FAZIT
Man muss schon genau aufpassen, insbesondere, wenn am Ende „Tauschpläne“ erstellt werden. Aber in sich ist der Film stimmig und dabei auch angenehm originell. Gekrönt wird das von einem Ende, das nur konsequent ist.
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