Wolf Man – Ungrusliger Wolfsmensch (Filmkritik)

Der Horrorfilm „Wolf Man“ startet am 23. Januar im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film

(c) Universal Pictures
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Was ist ein Horrorfilm, der nicht erschreckt, der auch nicht gruselig ist, der nicht mal billigste Jump-Scares hat? Diese Frage stellt man sich bei WOLF MAN, denn alles, was Horror ausmacht, fehlt hier. Schlimmer noch: Das Werwolf-Design sieht auch ziemlich übel aus.

Wolf Man – Zur Handlung

Ein Mann fährt mit seiner Frau und seiner Tochter nach Oregon – zu einem Haus mitten im Nirgendwo, in dem einst sein für tot erklärter Vater lebte. Schon auf den letzten Metern läuft es aber nicht so, wie gedacht. Erst treffen sie einen Einheimischen, denn die Frau ziemlich gruselig findet. Dann gibt es einen Crash.

Und: Eine Kreatur treibt ihr Unwesen und jagt die Familie, die sich gerade noch ins Haus retten kann. Aber ist sie dort wirklich sicher?

(c) Universal Pictures

Wolf Man – Eine Kritik

Der Film fängt atmosphärisch an. Die ersten Minuten sind sogar vielversprechend. Auch, als die Familie zum Haus fährt, kommt noch Stimmung auf (und die Frage, wieso die gleich mit dem Umzugswagen kommen, obwohl die Frau nicht in Oregon leben will). Aber spätestens, als sie alle ins Haus gehetzt werden, geht dem Film die Puste aus. Er ist von da an in jeder Sekunde vorhersehbar. Natürlich ergibt sich eine Bedrohung von innen, natürlich muss die Frau über sich selbst hinauswachen, natürlich spiegelt das Ende den Anfang wider. Weil es Hollywood mag, wenn sich der Kreis schließt.

WOLF MAN versteht sich als eine Art Body Horror, weil die Transformation nicht schnell, sondern schleichend voranschreitet. Er bewegt sich auch abseits üblicher Werwolf-Pfade, daraus macht er aber letztlich auch zu wenig. Enttäuschend ist das Werwolf-Design, aber das wusste man schon von Fotos, die lange vor dem Film kursierten. Die Kreatur ist weniger Wolf, als Mensch – mit Klauen und spitzen Zähnen. Das sieht schlichtweg nicht besonders beeindruckend aus, insbesondere auch, wenn der Schauspieler auf allen Vieren läuft.

Die größte Sünde des Films ist aber wohl, dass er sich trotz ökonomischer Laufzeit von gut 90 Minuten zieht. Es passiert zu wenig, und das, was passiert, soll wohl Horror-Drama sein, aber es geht nicht auf. Als Horrorfilm zu lahm, als Drama zu schwachbrüstig, als Film insgesamt enttäuschend.

Wolf Man – Ungrusliger Wolfsmensch (Filmkritik)
Fazit
Leigh Whannell hat schon einige erfolgreiche Horrorfilme inszeniert. Ob sich WOLF MAN da einreihen wird? Oder ist das ein Film, der an der Kinokasse untergehen wird?
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