„Was wir fürchten“ ist die erste Horrorserie, die als Originalshow für ZDFneo entwickelt wurde. Die sechsteilige Serie mutet inszenatorisch an übliche Krimis an, schafft es aber immer wieder, sehr effektiv Jump Scares einzubauen. Dennoch: Mit sechs Folgen ist das Ganze viel zu lang. Im Grunde reicht der Inhalt für einen etwas längeren Film.
Inhalt von Was wir fürchten – Überlang, aber mit guten Jump Scares (Serienkritik)
von Peter Osteried | 02.11.2023
Die Horror-Serie „Was wir fürchten“ ist in der ZDF Mediathek zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.
Bild: (c) ZDFneo
„Was wir fürchten“ ist die erste Horrorserie, die als Originalshow für ZDFneo entwickelt wurde. Die sechsteilige Serie mutet inszenatorisch an übliche Krimis an, schafft es aber immer wieder, sehr effektiv Jump Scares einzubauen. Dennoch: Mit sechs Folgen ist das Ganze viel zu lang. Im Grunde reicht der Inhalt für einen etwas längeren Film.
Was wir fürchten – Zur Handlung
Lisa zieht mit ihrer Mutter Franka von Stuttgart nach Großstetten. Dort hat Franka einen neuen Job bei der Polizei und ihre Tochter kann ihrer Vergangenheit entfliehen. Doch in Großstetten fand vor einem Jahr ein Amoklauf statt. Als ein Polizist, der damals am Tatort war, sich umbringt, beginnt Franka zu ermitteln und fragt sich, was hier verborgen werden soll. Lisa wiederum sieht Geister – immer und überall. Geister, die ihr Angst machen, die ihr aber auch vielleicht etwas sagen wollen.
Was wir fürchten – Eine Kritik
Der Auftakt ist durchaus gut, aber man merkt recht schnell, dass hier künstlich gestreckt wurde. Denn die Geschichte kommt nur sehr zögerlich in Gang und im Mittelteil passieren Dinge, die man völlig ignorieren kann. Im Grunde kann man nach den ersten beiden Folgen die nächsten drei auslassen und direkt zur Final-Episode springen. Man hat nicht das Gefühl, dass man da etwas Essenzielles verpasst hätte. So etwas ist immer das beste Indiz dafür, dass die Autoren kräftig gestreckt haben – und zwar die Geschichte eines Films hin zu einer ganzen Serie.
Bild: (c) ZDFneo
Dass zwei zeitlich voneinander unabhängige Geschichten erzählt werden, kriegt man auch schnell spitz, weil die Story um den Jugendlichen, der von seinen Eltern zu einer Konversionstherapie geschickt wird, gänzlich losgelöst ist von der eigentlichen Haupthandlung. Es soll am Ende wohl überraschend sein, dafür ist das Ganze aber nicht elegant genug umgesetzt.
Die Inszenierung ist stimmungsvoll, die Locations um Prag herum werden sehr schön eingesetzt und die Jump Scares haben es in sich. Hier punktet die Serie, auch wenn das daherkommt, dass der übernatürliche Aspekt ein wenig aufgepfropft wirkt. Die Geschichte hätte mit minimalen Änderungen auch gänzlich darauf verzichten können.
Fazit
Solide Unterhaltung, die aber viel zu lang geraten ist. Weniger wäre hier mehr gewesen. Mit der letzten Szene ist dann auch klar, dass die Macher auf eine zweite Staffel schielen. Weil in Großgerstetten wohl mehr Geister umgehen, als man in diesen sechs Folgen gesehen hat …
Bewertung: 3/5***
Altersfreigabe FSK 16
Hinweis: Die Serie Was wir fürchten ist für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet. Die Folgen sind nur in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr oder mit Altersverifikation über “Mein ZDF” abrufbar.
Die Serie ist bis zum 20.10.2024 verfügbar.
Bild: (c) ZDFneo