„Wake up Dead Man: A Knives Out Mystery“ Filmkritik: Ein unmöglicher Mord – Rian Johnsons dritter Geniestreich

Unser Urteil: Der neue "Knives Out"-Fall ist der bislang längste, aber auch der beste und überraschendste Teil der Reihe

Wake Up Dead Man, (L-R) Josh O'Connor and Daniel Craig in Wake Up Dead Man. Cr. Courtesy of Netflix © 2025
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Der Krimi „Wake up Dead Man: A Knives Out Mystery“ startet am 27. November in ausgewählten Kinos und am 12. Dezember bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film.

Rian Johnson präsentiert mit seinem dritten KNIVES OUT-Film erneut einen verzwickten Fall voller Überraschungen und Wendungen. Dabei greift er auf ein gern genutztes Motiv zurück: den Mord in einem verschlossenen Raum. Schon zahlreiche Krimi-Autoren haben sich clever darin gezeigt, diese Morde dann doch zu klären. Auch Johnson hat eine gute Lösung parat.

Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery. (L-R) Kerry Washington and Glenn Close in Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery. Cr. Courtesy of Netflix © 2025

„Wake up Dead Man“: Zur Handlung des Mordes im verschlossenen Raum

Der Priester Jud kommt in eine Gemeinde, in der Monsignor Wicks vorsteht, der alles andere als erfreut ist, einen Assistenten zu bekommen und ihm das Leben schwer macht. Zugleich merkt Jud, dass Wicks nur zu einem harten Kern an Kirchgängern predigt, und dabei alles andere als christlich klingt. Er kann den Mann nicht ausstehen. Als er tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht natürlich auf Jud.

Aber zu seinem Glück nimmt sich Benoit Blanc des Falls an. Der ist begeistert, einen Fall zu haben, wie ihn sonst nur die Detektive in großen Romanen lösen dürfen …

(c) Netflix

„Wake up Dead Man“: Die Kritik – 144 Minuten voller Überraschungen

Johnson lässt sich Zeit – sein neuer Film hat eine Lauflänge von 144 Minuten und ist damit der bislang längste der Reihe. Aber er fühlt sich niemals lang an, jede Szene hat ihre Bedeutung, das Ganze ist eine homogen erzählte Geschichte mit Hand und Fuß – und allerhand Überraschungen. So, wie das bei einem Mordmysterium wie diesem auch sein muss.

Interessant ist, dass es an die 40 Minuten dauert, bis Daniel Craig als Benoit Blanc auftaucht. Bis dahin wird die Vorgeschichte zum Mord erzählt, die für sich schon ein Highlight ist, weil Johnson sehr gut darin ist, vielschichtige Figuren zu kreieren und sie dann aufeinanderprallen zu lassen. Josh O’Connor als junger Priester, der früher ein Boxer war, und Josh Brolin als von seiner Macht besoffener Monsignor, der seine liederliche Mutter verteufelt, sind starke Antipoden. Das ist nicht nur dramatisch, sondern auch witzig, wenn der Monsignor dem jungen Priester seine Beichte aufzwingt und dabei unangenehm ins Detail geht.

Die Besetzung ist wie bei den vorherigen Filmen erlesen. Mit dabei sind Glenn Close (zwei Szenen mit ihrer Figur Martha sind absolute Lacher), Kerry Washington, Thomas Haden Church, Jeremy Renner, Jeffrey Wright, Andrew Scott, Cailee Spaeny und Mila Kunis. Fast jeder ist verdächtig, am Ende wirkt die Auflösung jedoch sehr stimmig und gefällt auch deswegen, weil sie fast schon wie eine Matroschka ist – es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken.

Mit dem zweiten Teil haben manche Zuschauer gehadert, der dritte bringt die Geschichte wieder etwas mehr auf den Boden zurück, selbst wenn es am Ende um die Frage geht, ob jemand von den Toten zurückkehren kann …

Weitere Informationen zum Film findest Du hier: Details, Hintergründe, FAQs und mehr

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Fazit: Der bisher beste Film der "Knives Out"-Reihe
Witziger und spannender, sowie überraschender Film, bei dem vor allem Josh O’Connor und Josh Brolin herausragend sind. Rian Johnson hat bereits erklärt, dass Daniel Craig und er an Ideen arbeiten, was in einem vierten Film passieren könnte. So toll, wie die Erfahrung des Drehens dieses Films war, möchte der Regisseur einen weiteren machen, erklärte aber auch, dass die KNIVES OUT-Teile nie ein größeres Universum formen und jeder Film für sich stehen wird.
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