Die neue spanische Miniserie basiert auf dem Roman von Eloy Moreno. Sie firmiert als Drama mit Coming-of-Age-Elementen, aber ist eben nicht nur das. Es geht auch um die Traumata der Jugend, die hier mit phantastischen Elementen unterlegt sind.
Unsichtbar – Zur Handlung
Der zwölfjährige Capi erleidet einen traumatischen Unfall, der eine posttraumatische Belastungsstörung verursacht. Während ein Psychologe versucht, die Gründe dafür aufzudecken, offenbart Capi, dass er unsichtbar ist und Alpträume von Monstern hat. Ein neuer Lehrer möchte das Unsichtbare sichtbar machen, um ihm zu helfen.
Unsichtbar – Eine Kritik
Denkt man an den Titel zuerst an eine Serienversion von THE INVISIBLE – GEFANGEN IM JENSEITS aus dem Jahr 2002, dem fünf Jahre später ein amerikanisches Remake folgte, so erweist sich UNSICHTBAR als eine gänzlich andere Geschichte. Oder besser gesagt: Als eine, die ebenfalls mit den Auswirkungen eines Traumas spielt und zugleich phantastische Elemente einbezieht, wobei letzteres nie überbordend ist – und bis zum Ende der ersten Folge auch die reine Phantasie der Hauptfigur sein könnte.
Bis dahin sieht man die Monster nur aus dem Blickwinkel der Hauptfigur. Sie schafft es auch nicht, sich auf Bitten des Therapeuten unsichtbar zu machen. Am Ende gibt es dann aber etwas zu sehen, das außerhalb des Blickfelds von Capi liegt. Und dennoch: Das Phantastische ist nicht das Elementare an UNSICHTBAR. Denn unsichtbar ist die Hauptfigur vor allem, weil niemand sie wahrnimmt. Und wenn doch, dann nur, weil einige Schläger es auf den Jungen abgesehen haben.
Die Serie ist umso wirkungsvoller, weil wirkliche Jugendliche besetzt wurden. Das macht die Szenen des Mobbings deutlich intensiver. So wird ein stärkeres Verständnis dafür erzeugt, wie Mobbing in Zeiten sozialer Medien wirklich stattfindet, nicht mehr nur mit einer Demütigung auf dem Schulhof, sondern mit dem Posten von Videos, die dann hundertfach gesehen und kommentiert werden.