Unfrosted – Seinfelds Frühstückscerealien-Unsinn (Filmkritik)

Die Komödie „Unfrosted“ startete am 3. Mai bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film von und mit Jerry Seinfeld.


Bild: Filmzene aus Unfrosted (c) Netflix

Jerry Seinfeld stand seit dem Ende seiner Sitcom nicht so häufig vor der Kamera, dass er nun „Unfrosted“ geschrieben, inszeniert und darin die Hauptrolle gespielt hat, liegt an der Pandemie. Er hatte da viel Zeit, mit einem Kollegen das Skript zu gestalten. Herausgekommen ist filmischer Wahnsinn, der das Publikum spaltet. Entweder man findet diesen völlig abstrusen Film lustig – oder nicht.

Unfrosted – Zur Handlung des Films

In den 60er Jahren herrscht der große Konkurrenzkampf zwischen den Frühstücksflocken-Herstellern Kellogg’s und Post. Letztere scheinen die Nase vorne zu haben, weil sie bei der Entwicklung eines toastbaren Snacks weiter sind. Aber bei Kellogg’s gibt man nicht auf, holt Nazi-Wissenschaftler, Athleten und NASA-Leute, um das ultimative Toastie zu erschaffen – den Pop Tart.

Außerdem rebellieren die Kellogg’s-Maskottchen, die Kuba-Krise hat mit dem Zuckerkrieg zwischen Kellogg’s und Post zu tun und eine Ravioli-Lebensform wird erschaffen.


Bild: Filmzene aus Unfrosted (c) Netflix

Unfrosted – Eine Kritik

Der Film ist der absolute Irrsinn. Eine absurde Idee jagt die nächste, man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Oder aus dem Kopfschütteln. Das ist wohl von der persönlichen Couleur abhängig. Wer sich aber auf diesen totalen Quatsch einlässt, der wird von einem geradezu wahnwitzigen Film überrollt.

Die Ideen, die Seinfeld hier raushaut, kommen aus allen Ecken und Enden. Es gibt Abstecher von der Haupthandlung, die gestaltet ist, als ginge es um den Sprung ins All – so wie „Der Stoff, aus dem die Helden sind“, nur mit Frühstückscerealien. Der Film mäandert, und das bei nur gut 90 Minuten Laufzeit, aber damit ist er auch hoch unterhaltsam.

Zudem hat Seinfeld seine 14 Millionen Dollar teure Produktion mit einer ganzen Heerschar von Stars gespickt. Vermutlich wollten sie alle mal mit Seinfeld zusammenarbeiten, denn ihre üblichen Gagen können Melissa McCarty, James Marsden, Hugh Grant, Amy Schumer, Peter Dinklage, Dean Norris und zwei „Mad Men“-Stars als Werbeprofis wohl kaum genommen haben.

Fazit
Stargespickter, abgedrehter Unsinn über den Cerealien-Kampf. Beeindruckend: Die 60er sehen in Seinfelds Film wirklich sehr überzeugend aus. Ein besonderes Highlight: Der Sturm der Kellogg’s Zentrale mit einem Hugh Grant, der an den Büffelmann bei der Kapitol-Erstürmung erinnert – wie auch der ganze Rest dieser Sequenz.
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