In Großbritannien wurde „Time“ als Dreiteiler ausgestrahlt, bei Magenta TV machte man vier Folgen aus der Geschichte. Im Grunde ist „Time“ aber eh das Äquivalent zu einem etwas längeren Film – und ein verdammt packendes Drama!
Inhalt von Time – Das Leben hinter Gittern (Serienkritik)
von Peter Osteried | 29.01.2022
Die britische Miniserie „Time“ ist seit dem 27. Januar bei Magenta TV zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Sean Bean.
Bild: Szene aus der Serie “Time” (c) BBC/Magenta TV
In Großbritannien wurde „Time“ als Dreiteiler ausgestrahlt, bei MagentaTV machte man vier Folgen aus der Geschichte. Im Grunde ist „Time“ aber eh das Äquivalent zu einem etwas längeren Film – und ein verdammt packendes Drama!
Time – Zur Handlung
Mark Cobden (Sean Bean) ist ein 58 Jahre alter Lehrer, der im Suff jemanden totgefahren hat. Dafür wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Mildernde Umstände hat er nicht reklamiert – er möchte für seine Tat büßen. Doch sich an das Gefängnisleben zu gewöhnen, ist alles andere als leicht, denn der friedfertige Mark wird von einem Mithäftling ständig gemobbt.
Der Aufseher McNally (Stephen Graham) führt ein strenges, aber faires Regiment in seinem Zellentrakt. Aber auch er hat Probleme. Sein Sohn sitzt in einem anderen Gefängnis und nun wird er erpresst: Wenn er nicht Drogen ins Gefängnis schmuggelt, wird es seinem Sohn alles andere als gut ergehen.
Bild: Szene aus der Serie “Time” (c) BBC/Magenta TV
Time – Eine Kritik
„Time“ ist ein bemerkenswertes Drama, das nicht nur den Knastalltag mit seinen Gewaltausbrüchen darstellt, sondern sich in gleichem Maße auf Täter und Opfer konzentriert. Das Thema Schuld ist eines, das immer spürbar ist, nicht nur bei Sean Beans Figur. Viele hadern mit dem, was sie getan haben. Aber die Show ist nicht apologetisch. Sie nimmt ihre Hauptfiguren nicht in Schutz, sondern zeigt sie als dreidimensionale Menschen, die anderen Schaden und Schmerz zugefügt haben. Die Opfer erhalten hier auch eine Stimme, denn Mark versucht, mit der Witwe des Mannes, den er totgefahren hat, in Kontakt zu treten – das gipfelt in einer außergewöhnlich gut gespielten letzten Szene.
Die Geschichte von „Time“ ist eigentlich minimalistisch. Mehr schon das Betrachten verschiedener Leben, die allesamt in und um das Gefängnis stattfinden. Den Kontrapunkt stellt Stephen Graham dar, ein Wärter, der 22 Jahre integer war, den die Umstände jedoch zu einem Handeln zwingen, das er zutiefst verabscheut. Das Gefängnis wird hier eine Art Moloch, dem auch diejenigen nicht entkommen können, die hier nur ihren Dienst tun.
Es gibt sehr viele starke Charaktermomente. Spannend ist „Time“ auch, wenn auch weniger durch die Momente der eskalierenden Gewalt, als vielmehr durch den genauen Blick auf dieses Leben jenseits der Normalität.
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Fazit
Eine starke Miniserie, die perfekt für einen Abend ist. Großes, intensiv gespieltes Drama mit hervorragenden Schauspielern – und das bis in die kleinsten Nebenrollen. Gedreht wurde übrigens im stillgelegten Shrewsbury Prison, das man auch besuchen und in dem man sogar übernachten kann.
Bewertung: 4/5****
Bild: Poster zur Serie “Time” (c) BBC/Magenta TV