Die Action-Serie „THOSE ABOUT TO DIE ist seit dem 18. Juli bei Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie von Roland Emmerich.
Die Geschichte beginnt mit einem Off-Kommentar von Tenax, einem Plebejer, der es zu etwas Wohlstand gebracht hat – mit einer Wettbude, in der auf die Ausgänge der Spiele im Circus Maximus gewettet werden kann. Er erzählt von Rom, davon, was es heißt, nicht hochgeboren zu sein. Vom geringen Wert eines Lebens, wobei seine Taten ihn als Mann zeichnen, der dem Leben selbst nicht viel beimisst. Dem anderer zumindest. Er wird von Iwan Rheon gespielt, der in MISFITS noch sympathisch war, aber als sadistischer Ramsey in GAME OF THRONES wirklich bekannt wurde. Diese Rolle wabert auch in seine neue ein. Tenax ist kein Ramsey, aber in die Quere kommen möchte man ihm auch nicht.
Those About to Die – Zur Handlung
Vespasian ist Herrscher über das römische Reich, aber alt. Seine Söhne buhlen um seine Anerkennung, der eine ein Soldat, der andere ein Politiker, beide einander verhasst. Tenax plant den sozialen Aufstieg, auch und gerade mit Hilfe von Scorpus, dem besten Wagenlenker Roms.
Zugleich wird in Numidien ein Mann verschleppt, der zum Gladiator in Rom werden soll – und es werden muss, wenn er das Leben seiner beiden Schwestern schützen will.
Those About to Die – Eine Kritik
Die Serie basiert auf dem Roman von Danniel P. Mannix. Der Roman ist aus dem Jahr 1958, die Verfilmung ließ man sich 140 Millionen Dollar kosten. Roland Emmerich produziert und hat auch einige Folgen inszeniert. Die in den Cinecitta-Studios in Italien gedrehte Serie ist aufwendig – bei den Sets, den Außendrehs, den Kostümen. Aber nicht alles überzeugt. Schon in der ersten Folge gibt es zu sehen, wie ein Löwe eingefangen wird. Das Tier ist CGI, aber alles andere als überzeugend.
THOSE ABOUT TO DIE macht es auch einigermaßen schwierig, in die Geschichte einzusteigen. Nicht, weil es eine Vielzahl von Figuren gibt – das funktioniert bei anderen Serien ja auch -, sondern weil diese recht farblos sind. Ein Iwan Rheon lebt von seinem Ramsey-Image, andere Schauspieler haben weniger Glück. Bei Anthony Hopkins erwartet man fast, dass seine Figur jeden Moment sterben wird. Dazu kommt, dass die Show sehr modern wirkt, auf eine Art, die dem Erzählten zuwiderläuft. Sie existiert irgendwo im Niemandsland zwischen der HBO-Serie ROM und dem Action-Epos SPARTACUS: BLOOD AND SAND und reicht weder an das eine, noch das andere heran.
Es ist auch nicht gerade vorteilhaft, wenn man im Finale der ersten Folge ein Wagenrennen zeigt – in eben jenem Circus Maximus, in dem schon BEN HUR die Pferde anspornte. Nur, dass der Film aus dem Jahr 1959 auch heute noch im direkten Vergleich weit aufwendiger und mitreißender erscheint, insbesondere eben auch beim Wagenrennen, bei dem damals gar nicht getrickst werden konnte – im Gegensatz zu heute.