Dawn Reeve ist Polizistin, die in einem neuen Fall ermittelt. Eine Pflegemutter wurde ermordet. Man hat ihre praktisch alle Knochen gebrochen und sie unter der Spüle „verstaut“. Ihr Partner möchte das einfach auf eines der Pflegekinder abwälzen und den Fall so schnell zu den Akten legen, aber Dawn spielt da nicht mit. Denn die Art, wie die Frau ermordet wurde, legt nahe, dass es eben nicht nur ein junger Mann war.
Der Schauspieler Edmund arbeitet in einem miesen Job und läuft von Vorsprechen zu Vorsprechen, aber es will nie klappen. Bei seinem letzten Vorsprechen gab er einen Gangster, was den Kameramann zum Lachen brachte. Etwas, das an Edmund nagt …
Bild: (c) Amazon Studios
Them: The Scare – Eine Kritik
Die Serie lebt von starken Darstellungen. Ayorinde ist herausragend als Polizistin in einem Umfeld, das seinen Rassismus kaum verbirgt. Luke James ist nicht minder gut, seine Figur ist sogar creepy. Denn er wechselt mühelos von einem Mann mit leicht kindlichem Gemüt zu jemandem, der stoisch blickt und wieder und wieder dieselben Worte wiederholt. Es ist anfangs unklar, wie die beiden Geschichten miteinander verwoben werden, die von Edmund ist aber die etwas Spannendere, weil man wissen will, in welche Richtung er sich entwickeln wird.
Gruselig ist die Serie aber auch beim Polizei-Plot. Es gibt am Ende der ersten Folge eine intensive Szene, in der Dawn sich ihre Aufnahme mit der eigenen Beschreibung dessen, wie der Leichnam unter der Spüle feststeckte, während sie versucht, selbst dort hineinzukriechen – nur um dann einen Schockmoment zu erleben. „Them: The Scare“ ist in selbem Maße Horror, wie es die erste Staffel war. Vor allem getragen von einer bedrohlichen Atmosphäre, mehr jedoch noch, weil die Hauptfiguren in einer Welt leben, die ungleich gruseliger ist, als für ihre weißen Mitmenschen. Der Rassismus in all seinen Ausprägungen ist Teil der DNS der Serie. So wird aus „Them: The Scare“ das, was man heutzutage „elevated horror“ nennt, also ernsthaften Horror, der stark mit Drama-Elementen arbeitet.
Die Geschichte überzeugt nicht durchgehend, mit acht Folgen ist die Staffel auch etwas zu lang, aber die Show ist hochwertig. Die Schauspieler sind erstklassig, nur Pam Grier wird unter ihren Möglichkeiten eingesetzt, die Kamera-Arbeit ist einnehmend und das Design der Show angemessen düster – vom Gelbstich der Szenen im Freien bis zu den Interieur-Szenen, die bedrückend wirken.