Joel Coens erster Solo-Film – zuvor hat er mit seinem Bruder Ethan zusammen inszeniert, auch wenn der erst seit 2004 auch als Ko-Regisseur genannt wird – entstand zu Zeiten der Pandemie. Die Dreharbeiten dauerten 36 Tage. Man arbeitete nur auf Soundstages. Und der Film ist in Schwarzweiß. Coen wollte den Film soweit von der Realität loslösen, wie nur möglich.
Inhalt von The Tragedy of Macbeth – Von der Realität unberührt (Filmkritik)
von Peter Osteried | 15.01.2022
Das Shakespeare-Drama „The Tragedy of Macbeth“ ist seit dem 14. Januar bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Denzel Washington.
Bild: Szene aus “The Tragedy of Macbeth” (c) Apple
Joel Coens erster Solo-Film – zuvor hat er mit seinem Bruder Ethan zusammen inszeniert, auch wenn der erst seit 2004 auch als Ko-Regisseur genannt wird – entstand zu Zeiten der Pandemie. Die Dreharbeiten dauerten 36 Tage. Man arbeitete nur auf Soundstages. Und der Film ist in Schwarzweiß. Coen wollte den Film soweit von der Realität loslösen, wie nur möglich.
The Tragedy of Macbeth – Zur Handlung
Es ist die klassische Geschichte von Liebe und tödlicher Ambition. Macbeth, der einen mächtigen Sieg davongetragen hat, steht in des Königs Gunst. Doch drei Hexen weissagen ihm, dass er der nächste König von Schottland werden wird.
Seine ehrgeizige Frau unterstützt ihn in seinem Trachten und Ränkeschmieden. Der Mord am König geschieht, doch wird es Macbeth wirklich zum neuen König schaffen?
Bild: Szene aus “The Tragedy of Macbeth” (c) Apple
The Tragedy of Macbeth – Eine Kritik
Leicht macht es Coen dem Zuschauer nicht. Der schwarzweiße Look erinnert an den deutschen Expressionismus. Der Minimalismus der Sets beschwört die Wurzeln als Bühnenstück herauf. Leichte Kost ist „The Tragedy of Macbeth“ wirklich nicht. Der Film hält sich ans Stück und präsentiert William Shakespeares Dialoge in ihrer ganzen Pracht. Von Mimen wie Frances McDormand und Brendan Gleeson erwartet man nichts anderes. Bei Denzel Washington ist das ähnlich, nur dass sein Spiel anfangs etwas unterkühlt wirkt.
Letztlich muss man für den Genuss des Films ein Faible für Shakespeare haben, zugleich aber auch experimentellen Inszenierungsstil schätzen. Dieser Film ist sicherlich nichts für jedermann, aber die Wucht der Geschichte und der Worte ist auch hier ungebrochen, selbst wenn man sich in Settings verliert, die praktisch keinerlei Ausstattung haben. Es ist nicht so wie bei Lars von Triers „Dogville“, aber im Grunde fehlt nicht viel.
Dieser minimalistische Ansatz ist auch gewöhnungsbedürftig, lässt den Film aber damit auch eher wie auf den Kern der Geschichte fokussiertes Theater erscheinen.
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Fazit
Keine leichte Kost, die Joel Coen hier präsentiert, aber seine Shakespeare-Verfilmung ist exzellent besetzt und wartet trotz der kargen Ausstattung mit denkwürdigen Bildern auf.
Bewertung: 4/5****
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Bild: Das Poster zu “The Tragedy of Macbeth” (c) Apple