Die Memoiren von JR Moehringer erschienen bereits im Jahr 2006. Seit 2013 versucht man, das Ganze filmisch umzusetzen. Erst, als das Projekt zu Amazon kam, kam auch Bewegung in die Sache. George Clooney wurde als Regisseur gewonnen und Ben Affleck übernahm eine der Hauptrollen. Der Star meinte über den Film: „Die Welt ist zurzeit ein wirklich hässlicher Ort. Ich fühle mich gut, mit diesem Film etwas dagegensetzen zu können.“
Inhalt von The Tender Bar – Memoiren eines jungen Mannes (Filmkritik)
von Peter Osteried | 07.01.2021
Das Drama „The Tender Bar“ läuft seit dem 7. Januar bei Amazon Prime Video. Hier ist unsere Kritik zum Film von George Clooney und mit Ben Affleck.
Bild: Szene aus dem Film “The Tender Bar” (c) Amazon Studios
Die Memoiren von JR Moehringer erschienen bereits im Jahr 2006. Seit 2013 versucht man, das Ganze filmisch umzusetzen. Erst, als das Projekt zu Amazon kam, kam auch Bewegung in die Sache. George Clooney wurde als Regisseur gewonnen und Ben Affleck übernahm eine der Hauptrollen. Der Star meinte über den Film: „Die Welt ist zurzeit ein wirklich hässlicher Ort. Ich fühle mich gut, mit diesem Film etwas dagegensetzen zu können.“
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The Tender Bar – Zur Handlung
Im Jahr 1973 ziehen JR und seine Mutter wieder bei ihrem Vater ein, wo auch dessen andere Kinder Unterschlupf gefunden haben. Der Großvater ist etwas exzentrisch, meint es aber gut. Sein Onkel Charlie führt eine Bar und bringt ihm die essenziellen Dinge bei, die nötig sind, um ein echter Mann zu sein.
Dann führt JRs Weg nach Yale, wo er Jura studiert. Aber eigentlich möchte er Schriftsteller werden. Er denkt darüber nach, seine Memoiren zu schreiben – über die erste Liebe, den ersten Job und die Suche nach einer Vaterfigur.
Bild: Szene aus dem Film “The Tender Bar” (c) Amazon Studios
The Tender Bar – Eine Kritik
Am Stärksten ist „The Tender Bar“ sicherlich in der ersten halben Stunde. Mit dem kleinen JR und dem chaotischen Leben, das sich im Haus des Großvaters abspielt, strahlt der Film hier einen besonderen Reiz aus. Schon hier geht es natürlich darum, dass JR nach einer Vaterfigur sucht, weil sein eigener – ein Radiomoderator – sich lieber im Land herumtreibt, als seinen Sohn kennen zu lernen. Aber es gibt auch reichlich Auswahl: den Großvater, einen Psychologen und natürlich seinen Onkel Charlie. Der ist auch das Beste am Film. Eine wunderbare Rolle für Ben Affleck, der das Mannsein auf einige sehr einfache Regeln herunterbricht, für JR aber der Vater ist, den er nie hatte.
Mit dem Umzug nach Yale erlahmt „The Tender Bar“ aber zusehends. Weil das, was dann folgt, einfach konventionell ist. JR verliebt sich, aber die Frau seiner Träume, schießt ihn immer wieder ab und entscheidet sich für einen anderen. Erwachsen zu werden, bedeutet auch, endlich zu kapieren, dass es ein Happyend mit dieser Frau nicht geben kann. Dann hat man noch den Versuch, als Reporter bei der „New York Times“ unterzukommen, und natürlich die große Konfrontation mit dem Vater.
Das alles lässt aber jedweden Esprit vermissen. Es ist einfach nur eine x-beliebige Lebensgeschichte, die man schon tausendfach gesehen hat. Weil es eben auch Gründe gibt, wieso die Memoiren junger Menschen nicht viel hergeben – die Lebensläufe ähneln sich in den Coming-of-Age– und Studienjahren eben doch sehr stark.
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Fazit
Schön gefilmt, aber inhaltlich etwas schwach aufgestellt, weil „The Tender Bar“ nichts zu erzählen hat, das man nicht schon in mannigfaltiger Form gesehen hätte. Auf der Plusseite stehen ein starker Anfang und ein toller Ben Affleck.
Bewertung: 3/5**
Bild: Poster zum Film “The Tender Bar” (c) Amazon Studios