Die Serie beginnt im Jahr 1955 – zwei Jahre vor Christian Diors Tod –, springt dann aber ins Jahr 1943 und zeigt, wie der damals noch unbekannte Designer im besetzten Paris lebte. Zugleich konzentriert sich die Serie auch auf Coco Chanel.
Inhalt von The New Look – Mehr als nur die Geschichte der Mode (Serienkritik)
von Peter Osteried | 15.02.2024
Das Drama „The New Look“ ist seit dem 14. Februar bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Ben Mendelsohn und John Malkovich.
Bild: (c) Apple TV+
Die Serie beginnt im Jahr 1955 – zwei Jahre vor Christian Diors Tod –, springt dann aber ins Jahr 1943 und zeigt, wie der damals noch unbekannte Designer im besetzten Paris lebte. Zugleich konzentriert sich die Serie auch auf Coco Chanel.
The New Look – Zur Handlung der Serie
Im Jahr 1955 ist Christian Dior der größte Modeschöpfer der Welt, Coco Chanel, die einst diesen Titel innehatte, will ihn zurück. Bei einer Ehrung wird Dior von einer Frau gefragt, wieso er zu Zeiten der Besetzung Ballkleider für die Nazis entworfen hat. Dior setzt zu einer langen Erklärung an.
1943 war er ein unbekannter Designer, seine Schwester war in der Resistance und er unterstützte sie mit dem, was er verdiente. Sein Chef ließ Kleider für Nazi-Frauen gestalten, erzählte seinen Designern aber nicht, für wen sie waren – und doch wusste es jeder. Dior wollte sich nicht zu sehr verstricken und muss dann an Gefälligkeiten einfordern, was er nur kann, als seine Schwester in die Hände der Gestapo fällt. Derweil hat sich Coco Chanel mit einem Deutschen eingelassen, der sie wiederum mit General Schellenberg bekannt macht, welcher eine Mission für sie hat. Sie soll Churchill in Madrid treffen und einen Brief mit einem Friedensangebot überreichen …
The New Look – Eine Kritik
Denkt man an Chanel und Dior, dann denkt man vor allem an ihre Kleider. „The New Look“ erzählt aber davon, was beide zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs machten. Das ist eine durchaus spannende Geschichte, weil man Chanel – Codename Westminster – durchaus als Nazi-Kollaborateurin sieht, aber das ist nur eine Seite der Medaille. Sie half später auch der Resistance. Dior wiederum versucht, seine Schwester zu retten.
Bild: (c) Apple TV+
Das beginnt 1943, geht aber über ins Jahr 1944, als die Deutschen sich anschickten, Paris zu räumen. Die geschichtlichen Hintergründe könnten vielleicht noch etwas detaillierter sein, letztlich überzeugt die Serie aber durch eine sehr akkurate Art des Erzählens. Ganz zu schweigen davon, dass sie edel besetzt ist.
Ben Mendelsohn als Christian Dior ist eine schauspielerische Wucht – wie immer. John Malkovich spielt seinen Chef, während die große Juliette Binoche als Coco Chanel eine wundervoll nuancierte Darstellung abliefert. Am Herausforderndsten war die Serie aber wohl für Maisie Williams, deren Figur in die Hände der Nazis gerät und einen immensen Leidensweg vor sich hat.
Exzellent ausgestattet, ist dies neuerlich eine große Serie, die Apple TV+ präsentiert. Erneut zeigt der Streamer, warum er mit seinem kleinen, aber feinen Programm eine, wenn nicht gar die beste Wahl in der Welt des Streamings ist.
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Fazit
Geschichtlich interessante, hervorragend gespielte Serie, die einen Teil des Lebens von Dior und Chanel beleuchtet, der ansonsten oft zu kurz kommt.
Bewertung: 4/5****