The Ministry of Ungentlemanly Warfare – Zu viele Klischees

Der Actionfilm „The Ministry of Ungentlemanly Warfare“ ist seit dem 25. Juli bei Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Guy Ritchie und mit Henry Cavill

(c) Prime Video
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Guy Ritchie scheint sich nach CODENAME U.N.C.L.E. mal wieder für James Bond empfehlen zu wollen. Gleiches könnte man über Henry Cavill sagen, der hier nach Napoleon Solo erneut einen Superspion spielt. Zudem hat man ein paar Tarantinoeske Vibes, die vor allem durch die Musik gegeben sind. Und: viel Action. Ganz viel Action. Nur leider bleibt die Story dabei auf der Strecke.

The Ministry of Ungentlemanly Warfare – Zur Handlung

Winston Churchill lässt eine Truppe von Geheimagenten zusammenstellen, die außerhalb des Systems agieren und in Spanien in einem Hafen dafür sorgen sollen, dass den U-Booten der Nazis der Nachschub abgeschnitten wird. Nur so kann der Atlantik sicher gemacht werden, damit die Amerikaner mit Truppen und Material den Briten zu Hilfe kommen können.

Gus March-Phillips stellt ein Team zusammen, das wie die INGLORIOUS BASTERDS den Nazis richtig einheizt.

The Ministry of Ungentlemanly Warfare – Eine Kritik

Die Grundzüge der Geschichte sind real. Die Menschen, aber auch die Mission – das ging aus freigegeben Akten aus Churchills Besitz im Jahr 2016 hervor. Der Film wiederum hat wenig mit der Realität zu tun. Guy Ritchie nutzt ihn für ein überbordendes Actionspektakel, das gut anfängt, dann aber auch gut nachlässt. Denn das Team um Henry Cavills Figur – zur Besetzung gehören auch Alan Ritchson, Alex Pettyfer, Henry Golding, Eiza Gonzalez und Babs Olusanmokun – besteht quasi aus Superhelden. Sie werden nie verletzt, nie geschlagen, geschweige denn von einer Kugel getroffen. Stattdessen walzen sich durch die Nazi-Horden, als seien sie Terminators. Das inszeniert Ritchie natürlich mit der gebotenen Coolness. Der Film sieht super aus und die Action gefällt schon.

Aber die Story ist mau. Aus Klischees zusammengestückelt, ohne einen einzigen originellen Gedanken, kurz 08/15-Unterhaltung, bei der es nicht überrascht, dass sie den Weg ins Kino nicht gefunden hat. Im Mittelteil wird das Ganze dann etwas ermüdend, beim Finale ist das Interesse noch mehr abgeebbt.

Am Bemerkenswertesten ist wohl, dass Cary Elwes hier wie John Cleese aussieht und dass sich Til Schweiger, der den Nazi-Schurken spielt, nicht selbst synchronisiert hat. Es ist irritierend, sein Gesicht zu sehen, aber eine andere Stimme zu hören.

FAZIT
Wer nur Action mit ein bisschen Humor sehen will, ist hier richtig. Die Kampfsequenzen sind top-inszeniert und haben den typischen Guy-Ritchie-Charme. Die Schauspieler sind auch gut, nur die Story ist es halt nicht. Letztlich wäre wünschenswert gewesen, dass das Ganze mit einer spürbaren Gefahr für die Protagonisten erzählt wird. Vielleicht hätten Ritchie und seine Autoren sich einfach mehr an die realen Ereignisse der Geschichte konzentrieren sollen.
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