35 Jahre, nach dem Originalfilm hat John Woo ein Remake seines eigenen Action-Klassikers abgeliefert. Die Frage ist: Warum nur? Denn er bietet hier nichts, was auch nur annähernd an seinen früheren Film heranreichen würde. Die Geschichte ist im Kern dieselbe, nur dass die Rolle einen Genderswap erlebt hat.
The Killer – Zur Handlung
Die Killerin ist Zee, die als absoluter Profi jede Menge Leute auf dem Gewissen hat. Aber irgendwann ist auch mal genug. Als eine Unbeteiligte erblindet und Zee sich die Schuld gibt, will sie Buße tun und ihrem Job abschwören. Aber die Blinde ist in Gefahr und Zee muss einmal mehr zur Waffe greifen.
Daneben gibt es noch einen Nebenplot mit Polizisten, verschwundenen Drogen und mehr. Füllmaterial, das mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hat und diese auch enorm verlangsamt.
The Killer – Eine Kritik
Bei gut zwei Stunden gibt es jede Menge Leerlauf. Entsprechend auch eher wenig Action, denn zu oft konzentriert sich der Film auf die Figuren. Eigentlich gut, aber auch nur dann, wenn diese lebendig werden. Die Figuren in THE KILLER sind völlig belanglos, ebenso ihre Motivation. Wieso Zee aufhören will? Ist behauptet, geht aber nicht aus der Handlung oder der Charakterisierung der Figur hervor. Das gilt für alle Figuren. Sie sind vom Reißbrett, leblos, uninteressant.
Aber ein Actionfilm lebt nicht nur von der Action. Er braucht auch Figuren, in die man investieren kann. Leider ist die Action auch alles andere als überragend. John Woo hat in den letzten 40 Jahren nichts dazugelernt. Er spult sein übliches Repertoire ab, inklusive weißer Tauben. Was in den Achtzigerjahren noch extrem innovativ war, wirkt nun altbacken, weil man derartige Action schon tausendfach gesehen hat.
Nur im Finale gibt es ein paar Momente, die an klassischen Woo erinnern, und damit sind nicht Guns-Akimbo-Einstellungen gemeint. Alles in allem eine herbe Enttäuschung.