The Holdovers – Ein Film, wie aus der Zeit gefallen (Filmkritik)

Paul Giamatti hat schon einige Preise für seine Darstellung des Lehrers in „The Holdovers“ eingeheimst – als nächstes könnte der Oscar kommen. Verdient hätte er es allemal, ist es doch eine wundervolle Darstellung, die er in Alexander Paynes neuem Film abliefert.

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von Peter Osteried 23.01.2024

Das Drama „The Holdovers“ ist ab dem 25. Januar im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Paul Giamatti.

Paul Giamatti hat schon einige Preise für seine Darstellung des Lehrers in „The Holdovers“ eingeheimst – als nächstes könnte der Oscar kommen. Verdient hätte er es allemal, ist es doch eine wundervolle Darstellung, die er in Alexander Paynes neuem Film abliefert.

The Holdovers – Zur Handlung

Die Weihnachtsferien am renommierten Internat Barton stehen an, aber wie jedes Jahr kann eine Handvoll Schüler nicht nach Hause. Dieses Jahr obliegt es Paul Hunham, der zuerst auf mehrere, dann nur noch auf einen Schüler namens Angus aufpassen muss.

Es ist ein merkwürdiges Weihnachtsfest. Keiner mag Hunham, er wiederum ist von dem Schüler genervt, aber letztlich erleben sie Momente, wie sie im Grunde nur einer Familie vorbehalten sind.

The Holdovers – Eine Kritik

Der Film sieht aus und fühlt sich an, als wäre er 1971 entstanden – vom Look, von der Art der Inszenierung, sogar von den Stabsangaben am Anfang, die in einem Copyright-Vermerk gipfeln, der das Jahr 1971 angibt (erst im Nachspann ist das richtige Jahr vermerkt). Wüsste man es nicht besser, man könnte meinen, einen gut 50 Jahre alten Film vor sich zu haben. Inklusive der Tugenden jener Ära.

„The Holdovers“ ist ein Drama, aber eines mit feinem Witz. Der Humor ergibt sich aus der Unvereinbarkeit des Lehrers und des Schülers, garniert von einer Köchin, die auch die Feiertage im Internat verbringt und ihren in Vietnam gefallenen Sohn betrauert. Dies ist ein wundersamer Film, der im Grunde nicht viel erzählt, das aber mit ausgesprochenem Esprit. Im Kern geht es um die Güte, die man anderen – auch mehr oder minder Fremden – entgegenbringt, um die Menschlichkeit, die einen jeden auszeichnet, um die Prinzipien, denen man folgt und die oftmals mit einem Preis verbunden sind.

Man fühlt sich vom Flair an Werke wie „Harold und Maude“ erinnert, am Ende auch an „Der Club der toten Dichter“. Nicht die schlechtesten Assoziationen.

Fazit

Alexander Payne, der hier nicht auf Basis eines eigenen Drehbuchs inszeniert hat, kehrt zu alter Form zurück. Paul Giamatti bei seiner Kunst zuzuschauen, ist eindrucksvoll. Debütant Dominic Sessa ist eine echte Entdeckung!

Bewertung: 5/5*****