Der Fantasy-Film „The Green Knight“ startet am 29. Juli im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Dev Patel.
Inhalt von The Green Knight – Auf der Suche nach dem Schicksal (Filmkritik)
von Peter Osteried | 15.07.2021
Der Fantasy-Film „The Green Knight“ startet am 29. Juli im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Dev Patel.
Bild: The Green Knight (c) Telepool Filmverleih
Auf die Idee zu „The Green Knight“ kam David Lowery, als er in seinem Garten ein Diorama mit Action-Figuren aus „Willow“ gestaltete. Da war sie, die Idee von Sir Gawain und seinem Wettkampf mit dem Grünen Ritter. Aber nicht so, wie man sie aus „Sir Gawain und der Grüne Ritter“, einem Werk der mittelenglischen Literatur, dessen Verfasser unbekannt ist, kennt. Lowery macht daraus einen Fantasy-Film, der es in sich hat.
Zur Handlung
Der Grüne Ritter kommt an den Hof von König Artus. Er fordert einen der Ritter heraus. Dieser soll sich mit ihm duellieren. Gewinnt er, erhält er seine Axt. Aber ein Jahr später muss sich der Ritter zur grünen Kapelle begeben und sich dem Grünen Ritter stellen. Er wird dann denselben Hieb ausführen, den er an diesem Tag erhält – sei es ein Kratzer oder eine tödliche Wunde. Sir Gawain stellt sich der Herausforderung.
Der Grüne Ritter wehrt sich nicht und Sir Gawain schlägt ihm den Kopf ab. Doch der Grüne Ritter steht auf, nimmt seinen Kopf und reitet von dannen. Ist das das Todesurteil für Sir Gawain, den die Ehre ein Jahr später zur grünen Kapelle treibt?
Bild: The Green Knight (c) Telepool Filmverleih
The Green Knight – Eine Kritik
Schon Mitte letzten Jahres hätte der Film in die Kinos kommen sollen, aufgrund der weltweit grassierenden Corona-Krise musste er immer wieder verschoben werden. Dabei waren Cineasten gespannt, was Lowery aus dieser Geschichte machen würde. Er hat schon mit dem elegischen „A Ghost Story“ gezeigt, dass er Genre-Geschichten unkonventionell angeht. Als Produzent fungierte zudem das Studio A24, das für clevere Genre-Ware bekannt ist, so etwa Ari Asters „Hereditary“ oder „Midsommar“.
Sagen kann man nun: Das Warten hat sich gelohnt. Lowery hat erneut einen faszinierenden Film abgeliefert. Einer, dessen Visualität unglaublich prachtvoll ist. Diesen Film muss man auf der großen Leinwand sehen. Nur dort kommen die stimmungsvoll gestalteten Bilder wirklich zur Geltung. Untermalt wird das alles durch eine unkonventionelle Musik, die reichlich Stimmung aufkommen lässt. Der Film ist durch die Bank gut besetzt, wobei manche Rollen wie die des Burgherrn und seines Fräuleins (Joel Edgerton und Alicia Vikander) eher klein, aber dafür bedeutsam sind.
Das einzige Problem, das es gibt: „The Green Knight“ ist nicht unbedingt das, was man einen spannenden Film nennen würde. Im Gegenteil, er zelebriert die Langsamkeit, er geht ganz und gar im Finden seiner Bilder auf, die mal mehr, mal weniger von dieser Welt scheinen. Die irischen Landschaften rund um Tipperary sehen beeindruckend aus. Momente, wie jener, in der Gawain auf die Riesen trifft, sind imposant.
Der Film strömt aus jeder Pore Atmosphäre aus. Er lädt zur Interpretation und zur Analyse ein, da Lowery dem Zuschauer nicht alles vorgekaut serviert, sondern zum Denken anregt. Darüber hinaus ist die Kameraarbeit auch und gerade in ihrer Symmetrie faszinierend. Bestes Beispiel ist die Kamera, die rund um den am Boden liegenden Gawain einen Kreis beschreitet, und dies am Ende wiederholt, dann aber im entgegengesetzten Uhrzeigersinn.
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Fazit
„The Green Knight“ ist schwere Kost. Kein flotter Genre-Film für die Massen, sondern eher etwas für solche Zuschauer, die auch mit Filmen wie „The Witch“ oder „Midsommar“ etwas anfangen können. Kurz gesagt: Ein Film für ein anspruchsvolles Publikum, das mit einer betont langsamen Erzählweise etwas anfangen kann. Und für Zuschauer, die die visuelle Pracht des Films zu schätzen wissen.
Bewertung: 4/5****
Bild: The Green Knight Poster (c) Telepool Filmverleih