Der Sci-Fi-Film „The Great Flood“ startet am 19. Dezember bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film.
Es ist im Grunde beeindruckend, wenn ein Regisseur in einem Jahr zwei große Effektfilme am Start hat. Byung-woo Kim ist das gelungen. Sein Fantasy-Spektakel OMNISCIENT READER gibt es gerade im Heimkino, während THE GREAT FLOOD bei Netflix startet. Beides sind Filme, die mehr sind, als sie auf den ersten Blick anmuten. Im Fall der großen Flut bedeutet das aber auch, dass der Film weniger ist. Klingt paradox, ist aber so.

„The Great Flood“: Zur Handlung des nassen Überlebenskampfes
Eine junge Mutter wird von ihrem Sohn geweckt, weil er schwimmen gehen will. Der Parkplatz steht nach langem Regen unter Wasser. Aber damit endet es nicht. Das Wasser steigt immer mehr und unaufhaltsam. Sie erhält einen Anruf von einem Mann, der ihr sagt, dass ihr Sohn und sie ihn auf dem Dach treffen sollen. Dort wird sie evakuiert, weil sie für ein Projekt von immenser Bedeutung ist.
Doch der Weg hinauf aufs Dach ist lang und gefährlich, zumal es immer neue Flutwellen gibt, die auf das Hochhaus einbrechen …
„The Great Flood“: Eine Kritik – Zwischen Katastrophenkino und Sci-Fi-Wirrwarr
Im Grunde hat man hier zwei Filme, weil er nach knapp der Hälfte einen totalen Genre-Wechsel vollzieht. Bis dahin ist er in erster Linie ein handelsüblicher Katastrophenfilm, inklusive der damit einhergehenden Probleme. Soll heißen: Es gibt Plotlöcher, die man nicht übersehen kann. Etwa den Umstand, wieso die Frau erst gerettet wird, nachdem die Katastrophe in Gang ist, obwohl die Drahtzieher wussten, dass es zum Kataklysmus kommt. Hätte man sie nicht schon frühzeitig in Sicherheit gebracht? Daran stört man sich, bis der Twist kommt und alles, was bis dahin zu sehen war, auf den Kopf stellt. Wer nicht mehr wissen will, sollte hier mit dem Lesen aufhören.
Denn THE GREAT FLOOD ist eben kein Katastrophenfilm. Oder zumindest keiner, wie man ihn erwartet hätte. Tatsächlich ist die südkoreanische Produktion ein Sci-Fi-Film, was erst wirklich klar wird, als man das majestätische Bild zweier startender Raketen sieht, während eine riesige Welle kommt. Die letzten Menschen werden ins All hinausgetragen, und die Hauptfigur ist nicht, wer sie zu sein scheint, denn alles, was man zuvor gesehen hat, ist nur eine Simulation. Der Grund scheint dabei wichtig, verliert sich dann aber in einer konstanten Reihe an Wiederholungen und Variationen desselben Settings, nur viel schneller, viel wirrer und viel lahmer als das, was zuerst kam.
Ja, damit werden Plotlöcher gestopft, aber längst nicht alle (angesichts der wahren Natur des Kindes: Welche Medizin könnte es da schon benötigen, und mehr noch, warum lässt sich ein Derivat dafür in Lebensmitteln einer normalen Küche finden?). Das Problem ist vor allem: Der Film verliert den Zuschauer mit seinem Twist, weil die Handlung – erstaunlich genug – zu abgehoben wird, und das bei einer Geschichte über eine biblische Flut, die das Ende der Menschheit mit sich bringt.
Die Bilder sind toll, von den reinen Schauwerten kann THE GREAT FLOOD schon was, nur reichen die eben nicht aus, um das Interesse des Publikums zu wahren.
Weitere Film- und Serienstarts bei Netflix:
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