Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr von Sally (Filmkritik)

Eine Chronologie kann man bei den Filmen des „Texas Chainsaw Massacre“-Franchise schon lange nicht mehr erkennen, und das nicht nur wegen der Remakes, sondern auch wegen einem Prequel und einem direkten Sequel zum Original. Als solches fungiert nun auch „Texas Chainsaw Massacre“, der wie „Halloween“ (2018) und „Scream“ (2022) einfach so wie der Originalfilm der Reihe betitelt ist.

Inhalt von Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr von Sally (Filmkritik)

von Peter Osteried | 18.02.2022

Der Horrorfilm „Texas Chainsaw Massacre“ ist ab dem 18. Februar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Sequel des Originalfilms.

Texas Chainsaw Massacre Horrorfilm 2022 NetflixBild: Szene aus dem Horrorfilm-Sequel Texas Chainsaw Massacre (c) 2022 Netflix

Eine Chronologie kann man bei den Filmen des „Texas Chainsaw Massacre“-Franchise schon lange nicht mehr erkennen, und das nicht nur wegen der Remakes, sondern auch wegen einem Prequel und einem direkten Sequel zum Original. Als solches fungiert nun auch „Texas Chainsaw Massacre“, der wie Halloween (2018) und Scream (2022) einfach so wie der Originalfilm der Reihe betitelt ist.

Texas Chainsaw Massacre – Zur Handlung

Fast 50 Jahre sind vergangen, seit Leatherface gewütet hat. Damals konnte Sally Hardesty entkommen, Leatherface wurde aber nie gestellt. In der Gegenwart ziehen ein paar junge Leute nach Harlow, einer fast verlassenen Stadt, die sie mit neuen Investoren auf Vordermann bringen wollen. Dazu muss jedoch eine alte Frau aus dem Waisenhaus, das sie Jahrzehnte geleitet hat, entfernt werden. Ein böser Fehler, denn sie ist die Ziehmutter von Leatherface, der nach ihrem Ableben alles andere als freundlich ist.

In Harlow regiert schon bald wieder die Kettensäge!

Texas Chainsaw Massacre – Eine Kritik

Schon „Texas Chainsaw (2013)“ gab sich als direktes Sequel zum Original aus, da passte der zeitliche Ablauf aber überhaupt nicht. Der neue Film negiert nun alles und sieht sich als legitimes Sequel von Tobe Hoopers Originalfilm. Er ist auch der erste, der Sally, die einzige Überlebende des ursprünglichen Kettensägen-Massakers, zurückgebracht hat. Allerdings musste neu besetzt werden, da Marilyn Burns, die Sally im Jahr 1974 spielte, bereits im Jahr 2014 verstorben ist. Im Grunde wird die Figur hier aber eh verschwendet.

Seit fast fünf Jahrzehnten sucht sie nach Leatherface. Und wenn sie ihn dann endlich gefunden hat? Sagen wir einfach: Es ist ein kurzes Vergnügen (für Leatherface). Auch merkwürdig: Sally rät einer der aktuellen Überlebenden, nicht davonzulaufen. Weil Leatherface sie immer suchen wird. Hat er bei Sally nicht getan. Sie hat ihn gefunden. In einem filigraneren Film wäre das vielleicht Ausdruck dessen gewesen, dass Sally ihr Trauma nie verwunden hat und deshalb ihr Leben nie weiterführen konnte. Hier ist es ein Wegwerfsatz, der wenig Sinn ergibt.

Der Bodycount ist hoch. Höher als bei jedem anderen Film der Reihe, denn hier hat Leatherface die Gelegenheit, in einem Bus jede Menge Opfer zu finden. Im Bus ist es eng, die Säge ist breit und raus kommt man auch nicht. Das kulminiert in einer Sequenz, die Gorehounds das Herz aufgehen lassen wird. Überhaupt: Die Effekte sind gut gemacht, durchaus drastisch, und nichts für Zartbesaitete.

Es erwischt allerdings auch nur Figuren, die einem vollkommen egal sind. Der Film schafft es nicht, Sympathie für die Figuren aufzubauen, abgesehen vielleicht von der von Elsie Fisher gespielten Lila.

Die Story ist von Fede Alvarez und Rodo Sayagues, das Team von „Don’t Breathe“, das auch für das Evil Dead“-Remake von 2013 verantwortlich ist. Ein bisschen mehr Originalität hätte man sich aber gewünscht. Aber zumindest gibt es nicht nur Sally als Querverweis zum Original, sondern auch das Polaroid, das die fünf jungen Leute des 1974er-Films zeigt, und John Larroquette, der im Original wieder den Nachrichtensprecher gibt.

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Fazit

Gut ist „Texas Chainsaw Massacre“ nicht – das konnte man aber schon jahrelang zu keinem der Remakes, Reboots, Prequels oder Sequels sagen. Im besten Falle ist passable Horrorkost herausgekommen. Auch dieser Film ist solide, aber auch so unaufgeregt. Man merkt schon mit Einsetzen des Nachspanns, wie man beginnt, das gerade Gesehene zu vergessen. Das Ende ist dann typisch Horrorfilm: Ein Sequel wird (mehr oder minder) in Aussicht gestellt. Aber vielleicht wird das nächste Kettensägen-Massaker ja wieder ein Neustart oder ein Sequel oder ein Prequel oder Remake. Letztlich ist es auch egal, anders als bei den anderen großen Horrorreihen hat sich bei „Texas Chainsaw Massacre“ nie eine echte Kontinuität entwickelt.

Bewertung: 3/5***