Terrifier 2 – Überlanger Gewaltexzess (Filmkritik)

Mit einem Kinoeinsatz hätte man bei diesem Film nicht gerechnet. Aber die 250.000 Dollar teure Produktion hat in den USA im Kino mehr als zehn Millionen Dollar eingespielt, wird von Genre-Größen gefeiert und hat noch dazu den Ruch des Skandalfilms, denn Leute sollen schockiert und angewidert die Kinosäle verlassen haben. Nun kommt der 138 Minuten lange Film also in die deutschen Kinos.

Inhalt von Terrifier 2 – Überlanger Gewaltexzess (Filmkritik)

von Peter Osteried | 19.11.2022

Der Horrorfilm „Terrifier 2“ startet am 8. Dezember in ausgewählten Kinos. Hier ist unsere Kritik zum Film.

Mit einem Kinoeinsatz hätte man bei diesem Film nicht gerechnet. Aber die 250.000 Dollar teure Produktion hat in den USA im Kino mehr als zehn Millionen Dollar eingespielt, wird von Genre-Größen gefeiert und hat noch dazu den Ruch des Skandalfilms, denn Leute sollen schockiert und angewidert die Kinosäle verlassen haben. Nun kommt der 138 Minuten lange Film also in die deutschen Kinos.

Terrifier 2 – Zur Handlung

Der Film setzt das Original direkt fort. Art der Clown ist nicht tot, sondern macht an Halloween weiter die Runde, um brutal zu morden. Opfer findet er dabei reihenweise, aber er hat wohl nicht damit gerechnet, dass eine junge Frau nicht nur das passende Kostüm, sondern auch die Kraft und den Willen hat, sich ihm entgegenzustellen. Immerhin muss die eigene Familie beschützt werden (oder zumindest der Rest davon). Die Nacht des Horrors geht weiter.

Terrifier 2 – Eine Kritik

Die epische Laufzeit erklärte Autor und Regisseur Damien Leone damit, dass die Fans lange warten mussten und er ihnen darum möglichst viel „Terrifier“ geben wollte. Außerdem hätte jede Szene ihre Existenzberechtigung. Nun ja, darüber lässt sich streiten. Ein Slasher-Film mit 138 Minuten – da gibt es naturgemäß Szenen, die nur Füllstoff sind. Die komplette Traumsequenz hat nur einen Grund: Harte Kills zeigen. Inhaltlich ist sie ohne Belang oder hätte zumindest stark eingekürzt werden können.

Der erste Film ist wegen der Szene berüchtigt, in der Art eine Frau in zwei Stücke sägt. Das wollte Leone nun übertreffen und bietet eine minutenlange Sequenz, in der der Clown eine Frau skalpiert, häutet, ihr den Arm abreißt und sie mit Salz und Essig überschüttet. Das ist genauso derbe, wie es sich anhört, aber weniger schockierend, weil effekttechnisch sehr billig gemacht, als vielmehr ein Armutszeugnis. Denn Spannung erzeugt man so nicht. Manche Zuschauer mag man da mit dem Ekelfaktor kriegen, zu einem guten Horrorfilm gehört jedoch mehr.

Das ist das grundsätzliche Problem von „Terrifier 2“, der sechs Jahre nach dem Vorgänger produziert wurde. Er kann keine Spannungskurve aufbauen. Leerlauf, schablonenhafte Figuren, eine die Geduld strapazierende Laufzeit. Und das Schlimmste daran: Auf rund 90 Minuten kondensiert, wäre „Terrifier 2“ wahrscheinlich sehr viel effektiver.

Fazit

In den USA gehypt, darum nun auch hier im Kino. Aber die elendslange Laufzeit macht das Ansehen schon zur Tortur, aber vielleicht soll man sich ja auch wie eines der Opfer von Art dem Clown fühlen. Angesichts des Erfolgs des Films in den USA wird es einen dritten Film wohl schneller geben, da die Gewinnspanne natürlich enorm ist. Dies ist übrigens bereits der dritte Film mit Art, nur der zweite der „Terrifier“-Reihe. Seinen ersten Auftritt hatte der Clown in „All Hallows’ Eve“. Zudem gab es aber auch einen Kurzfilm. Damien Leone beschäftigt sich seit Jahren fast nur mit Art. Das wird sich nun nicht ändern, auch wenn er wohl künftig auf ein höheres Budget zurückgreifen können wird.

Bewertung: 2/5**