Superman – Unsere Filmkritik zum DC-Neustart von James Gunn

Ab 11. Juli im Kino: James Gunns „Superman“ bringt die Hoffnung zurück ins DC-Universum – und liefert einen mitreißenden Neuanfang mit Herz und Verstand.

Superman Film 2025 Filmszene (c) Warner Bros
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James Gunn sagte, unter seiner Führung werde bei DC Studios kein Film mehr in Produktion gehen, wenn das Drehbuch nicht hundertprozentig sitzt. Mit seinem Film SUPERMAN, der das DC-Universum filmisch neu startet, legt er auch vor, was das als Messlatte heißt. Denn vielleicht abgesehen von den ersten beiden SUPERMAN-Filmen mit Christopher Reeve hat keiner so sehr wie dieser hier verstanden, was Superman ausmacht. Er ist kein Held, weil er unglaubliche Kräfte hat, er ist ein Held, weil er vor allem ein Mensch ist – mit all unseren Stärken und Schwächen, über die er sich erhebt. So positiv, so inspirierend, so mitreißend war lange kein Superman-Film mehr. Mehr noch, lange kein Superhelden-Film.

Warum James Gunns „Superman“ der beste DC-Film seit Jahren ist

Die Handlung: Superman rettet – und gerät unter Verdacht

Seit drei Jahren ist Superman aktiv, jetzt gerät er in die Kritik, weil er verhindert hat, dass das Land Boravia militärisch ins Nachbarland einfällt. Er hat einen Krieg verhindert, die US-Regierung sieht das aber problematischer, zumal Boravia ein Verbündeter ist. Zudem erhält Lex Luthor in den höchsten Kreisen Gehör, denn er will, dass der Kryptonier verschwindet und kolportiert so eine Mär des gefährlichen Übermenschen aus dem All, der sinistre Motive hat.

Doch Superman lässt sich nicht kleinkriegen, selbst, als er einem fast unbesiegbaren Gegner gegenübersteht …

Superman Film 2025 Filmszene (c) Warner Bros

Ein Superheldenfilm, der Haltung zeigt

James Gunn sagte, dass es die so genannte Superhero-Fatigue, also das Überdrüssigsein des Publikums der ewig gleichen Superheldengeschichten nicht gibt. Was es gibt: Schlechte Superheldenfilme. Bei den guten wird das Publikum wieder zufrieden sein. Wie es schon bei DAS FELD DER TRÄUME hieß: Wenn du es baust, werden sie kommen. Und bei Gott, Gunn hat gebaut. So schön und prächtig, wie kaum jemals zuvor. Er hat eine Geschichte entwickelt, die auf so vielen Ebenen überzeugt.

Hoffnung statt Zynismus – und das mit Action

Sie spielt mit aktuellen Thematiken, wenn ein Land ein anderes überfällt, sie befasst sich damit, wie Trollfabriken (und wie die hier aussehen, ist typisch Gunn!) auf sozialen Medien Lügen verbreiten und Negativ-Meinungen schüren, sie erzählt von einem Immigranten, der den amerikanischen Traum lebt. Gerade das hat, als es Gunn aussprach, ihm aus MAGA-Kreisen die erwartete Kritik eingebracht. Weil er Superman als das zeigt, was er ist: der perfekte Immigrant, der sich integriert und sein neues Land – seine neue Welt – liebt. Vor allem aber, so Gunn, geht es um das Gute im Menschen. Damit stemmt er sich gegen ein nicht nur amerikanisches Stimmungsbild. Er ist positiv und erzählt auch so, er spornt an, es seinem Helden gleichzutun. Gunn hat Superman als das erkannt, was er im Idealfall immer war: Ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, der Ausdruck dessen, was gut und schön am Menschen ist. Er ist ein Ideal, aber eines, das gerade in Zeiten wie diesen umso wichtiger ist.

SUPERMAN ist aber kein Film, der Botschaften verbreiten will. Er ist ein wirkungsvoller Actionfilm, der coole Fights zeigt, und eine Reihe von neuen Figuren wie Guy Gardner, Hawkgirl und Mr. Terrific einführt, aber nicht auf die plumpe Art, die bei Marvel und dem früheren DC häufig anzutreffen ist. Diese Helden haben ihren Platz in dieser Geschichte, ohne dass sie wirken, als würde man einfach nur schon den nächsten Film vorbereiten.

David Corenswet überzeugt als Clark Kent

David Corenswet ist ein brillanter Superman und ein ganz toller Clark Kent. Auch hier gilt: Seit Christopher Reeve hat niemand mehr den Menschen und den Kryptonier so perfekt gespielt wie hier. Rachel Brosnahan als Lois Lane steht ihm da in nichts nach. Gunn hat exzellent gecastet.

Wie üblich bei Gunn gibt es auch Humor, aber er wirkt niemals aufgepfropft, sondern ergibt sich organisch aus der Situation. Vor allem aber ist SUPERMAN dramatisch. Ein großer Film, der das Menschliche in die Welt der Superhelden zurückbringt.

Tipp: Weitere Informationen zum neuen SUPERMAN

Tipp 2: SUPERMAN Spielzeiten im Kino

Unser Fazit zum DC-Reboot im Kino
129 Minuten, bei denen keine Langeweile aufkommt. Für Fans gibt es auch ein paar sehr interessante Cameo-Auftritte. Und: Es gibt zwei Nachspannsequenzen.
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