So weit kommt's noch

Das Familienleben von Familie Schmitz gerät aus den Fugen, als die Kinder ausziehen und ihre Eltern sich eine neue Aufgabe suchen.

Inhaltsangabe zu So weit kommt’s noch

Die Kinder sind aus dem Haus und die Eltern wissen nichts mit sich anzufangen, obwohl die Oma und der Sohn für Aufregung sorgen. Das ändert sich, als Bärbel in der Tasche eines Hemdes, das sie gekauft hat, um es ihrem Mann Lutz zum Geburtstag zu schenken, einen Hilferuf aus Bangladesch findet. Die Errettung der indischen Familie aus den Slums wird für sie zu einer Herzensangelegenheit, während ihr Mann sich dem Schiffsmodellbau widmet.

Trailer zu So weit kommt’s noch


Copyright: ZDF/Martin Rottenkolber

Details zu So weit kommt’s noch

Titel: So weit kommt’s noch
FSK: k.A.
Subgenre: Film
Genre: Komödie
Regie: Rupert Henning
Darsteller: Annette Frier, Henning Baum, Jutta Speidel
Spielzeit: 90 Minuten
Start: ZDF Mediathek 21. September 2024, ab 10.00 Uhr, ein Jahr lang / TV-Ausstrahlung: ZDF,  Sonntag, 29. September 2024, 20.15 Uhr

Produktionsland: Deutschland
Jahr: 2024

Interview mit Annette Frier

Der Film startet mit einem verunglückten Familien-Geburtstags-Video. Ist eine geplante Überraschung bei Ihnen auch schonmal komplett in die Hose gegangen?

Der Klassiker in der Familie ist doch, dass alle sehr geheimnisvoll tun, um die Überraschung zum Geburtstag nicht zu versauen. Das Geburtstagskind selbst weiß allerdings längst Bescheid und muss dann umgekehrt so tun, als ober er oder sie von nix weiß. Diese Variante kenne ich von beiden Seiten jedenfalls sehr gut.

Sind Geschenke wie Socken, Oberhemden oder Unterhosen ein Indikator für den Zustand einer Ehe?

Gibt es die Krawatte/Socke/Teflonpfanne zum Geburtstag in der alljährlichen Wiederholungsschleife, dann ja. Dann lassen sich bestimmt gewisse Rückschlüsse auf den Zustand ziehen. Grundsätzlich darf man aber auch nicht zu spießig sein, sich mal ein spießiges Geschenk zu gönnen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Mein Gott, hab’ ich mich über unseren Sandwichtoaster gefreut, kein Witz!

Was hält Bärbel davon ab, ihrer Familie von dem Zettel mit dem Hilferuf zu erzählen?

Bärbel spürt intuitiv, dass die Sache mit dem kleinen Zettel ein großes Ding werden könnte, vor allem in Bezug auf ihre Beziehung zum eigenen Ehemann. Daher legt sich eine merkwürdige Art vorausschauende Ängstlichkeit auf ihr Verhalten der ganzen Familie gegenüber, das dann auch prompt bestätigt wird.

Derzeit nehmen rechtspopulistische Positionen zu, Migration und Abschiebung sind Topthemen in den Nachrichten. Brauchen wir mehr Bärbel Schmitzens?

Ich denke, ja. Stellen wir uns ein bisschen mehr Bärbel in den Trumps, Orbans und Putins dieser Welt vor. Sie wäre vermutlich ein weiserer Ort.

Im Film stellt Bärbel die Sinnfrage: Was ist Nächstenliebe, und wann und warum entscheidet man, wem man hilft? Wie beantworten Sie diese Frage für sich?

Das Gespräch könnte länger dauern. Auf kurzem Dienstweg würde ich mich auf folgende Empfehlung von Jesus Christus festlegen: “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!” oder als kategorischen Imperativ nach Kant: “Was du nicht willst, das man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu.” Funktioniert beides gut als Antwort auf DIE Sinnfrage, finde ich.

Was macht für Sie den Reiz aus, so ernste Themen wie Ausbeutung, Armut und Ungerechtigkeit in einer Komödie zu behandeln?

Die Komödie ist für mich der ideale Ort, große Themen des Lebens zu behandeln. Durch die Humorebene vermeide ich ersten Größenwahn (kann ja durchaus auch als Übergriff wahrgenommen werden, das Thema Bangladesch aus der deutschen Kleinstadtperspektive zu betrachten), und außerdem schaffe ich Platz zum Atmen durch eine gelungene Pointe. Das hilft beim Verarbeiten schwerer Themen enorm! (Tipp vom Apotheker)

Im Film platzt Ihrer Figur Bärbel ganz gehörig der Kragen, und sie bläst den anderen sprichwörtlich eine Fönfrisur. Wie groß ist Ihr persönliches Vergnügen an solchen Szenen?

Grenzenlos. Ich liebe geführte Ausraster aus beruflichen Gründen. Sie sind durch Schnitt, Musik und gute Inszenierung wesentlich vergnüglicher als im echten Leben.

Fünf Fragen an Jutta Speidel

In einem Interview haben Sie mal gesagt, dass Sie manche Rollenangebote für ältere Frauen als Zumutung empfinden. Was ist an der Rolle Lis Polke anders?

Wenn ich so etwas empfinde, muss es ja nicht unbedingt auf mich zutreffen. Generell finde ich, dass viele männlich besetzten Rollen viel empathischer und klüger von Frauen gespielt wären. Damit meine ich vor allem die von 50 Jahren aufwärts.

Im Film glänzt Ihre Figur durch Schlagfertigkeit und trockenen Humor. Sind Sie im wahren Leben auch so direkt?

Am liebsten sind mir Rollen, die wenig mit mir zu tun haben. Dazu gehört im Großen und Ganzen auch diese Rolle.

Interessant ist, dass diese äußerst lebendige, moderne Lis Polke in einem Altersheim lebt, obwohl sie sich ständig über ihre Mitbewohner lustig macht. Warum hat sie diese Lebensform gewählt?

Weil sie ihre Wohnung abgefackelt hat. Das war wohl eine Entscheidung, die von der Familie mitgetragen wurde, und sie hat es als Versuchsballon ausprobiert. Es geht ja etwas anders aus.

Ihre Figur hat in dem Nachbarn ihrer Tochter Bärbel einen glühenden Verehrer. Warum zeigt sie ihm erstmal die kalte Schulter?

Na, vielleicht weil sie meint, dass sie keinen Kerl mehr braucht an ihrer Seite.

Lis Polke wirkt sehr selbstbewusst – wo ist ihre Schwachstelle?

Ich sehe nicht wirklich eine. Die macht ihr Ding und mischt sich ein, wenn’s gebraucht wird.

Bilder zu So weit kommt’s noch

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