Seit sich Walt Disney die Rechte an dem Star-Wars-Franchise geschnappt hat, gehen die Stimmen der Fans in zwei komplett unterschiedliche Richtungen. Die eine Seite lobt den Konzern der Maus dafür, das Franchise kontinuierlich auszubauen und stetig neue Produktionen zu veröffentlichen, die anderen können mit den vielen verschiedenen Shows kaum etwas anfangen und bemängeln einen stetigen Niedergang der dargebotenen Qualität. Das neueste Projekt, Star Wars: Visionen, wird diesen Zwist wohl noch weiter befeuern.
Inhalt von „Star Wars: Visions – Staffel 1″ Serienkritik: Ein kurzer Spaß
von Heiner Gumprecht | 21.09.2021
Seit sich Walt Disney die Rechte an dem Star-Wars-Franchise geschnappt hat, gehen die Stimmen der Fans in zwei komplett unterschiedliche Richtungen. Die eine Seite lobt den Konzern der Maus dafür, das Franchise kontinuierlich auszubauen und stetig neue Produktionen zu veröffentlichen, die anderen können mit den vielen verschiedenen Shows kaum etwas anfangen und bemängeln einen stetigen Niedergang der dargebotenen Qualität. Das neueste Projekt, Star Wars: Visionen, wird diesen Zwist wohl noch weiter befeuern.
Bild: „Star Wars: Visions“ (2021). ©Walt Disney
Bei der neuen Serie im Star-Wars-Universum (die nicht Teil des offiziellen Kanons ist) handelt es sich um eine neunteilige Sammlung aus Kurzfilmen, die allesamt eine Laufzeit von circa 15 Minuten haben. Mal ein wenig mehr, mal weniger. Doch sie allesamt verbindet eine Gemeinsamkeit, sie wurden nämlich von unterschiedlichen namhaften Anime-Studios aus Japan produziert und im Stil der fernöstlichen Zeichentrickfilme gehalten.
Diese animierten Kurzfilme wurden als Anthologie-Serie zusammengefasst, die am 22. September 2021 auf dem VoD-Sender Disney+ veröffentlicht wird. Wir auf Kinofans hatten bereits das Vergnügen, uns die neun Miniwerke zu Star Wars ansehen zu dürfen und können euch daher schon einmal verraten, was da Ende September auf euch zukommt.
Bild: „Star Wars: Visions“ (2021). ©Walt Disney
Star Wars: Visions – Eine kurze Kritik
Zuerst sei einmal gesagt, dass die neun Geschichten in „Star Wars: Visions“ keinen Zusammenhang zueinander haben und ebenfalls nicht zum offiziellen Kanon gehören. Wer die Episoden bereits gesehen hat, sollte dies aber sofort selbst erkennen können, denn im Grunde handelt es sich bei einigen Folgen eher um von Star Wars losgelöste Erzählungen, die mit bekannten Technologien, Namen und Ereignissen um sich werfen, ansonsten aber eigentlich herzlich wenig mit dem weltweit beliebten Franchise zu tun haben.
Bevor ihr euch ab dem 22.09. also auf die Serie auf Disney+ stürzt, stellt sicher, dass ihr darauf vorbereitet seid, nur wenige wirkliche Star-Wars-Geschichten zu sehen. Die Qualität dieser Erzählungen schwankt natürlich ebenfalls stark, für kurzweilige Unterhaltung sind sie jedoch allesamt zu gebrauchen und drei von ihnen sind sogar richtig gut. Dank der starken Unterschiede zwischen den neun Filmchen sollte auch für jede Art von Zuschauer*in etwas dabei sein, von albern, über dramatisch bis hin zu reiner Action ist nämlich alles vertreten.
Genau wie bei der Netflix-Produktion Love, Death & Robots unterscheiden sich auch die Animationsqualitäten der neun Episoden in „Star Wars: Visions“ stark voneinander, wirklich hochwertige, erstklassige und atemberaubende Werke wie in der ersten Staffel von Netflix’ Konkurrenzproduktion sind jedoch nicht vertreten. Tatsächlich wirken die Folgen, bis auf zwei Ausnahmen, eher, als wären sie sehr schnell und mit einem geringeren Budget entstanden.
Bild: „Star Wars: Visions“ (2021). ©Walt Disney
Da gerade der visuelle Aspekt bei Anime äußerst relevant ist, dürfte dies das größte Manko an der neuen Star-Wars-Serie sein. Ansonsten lässt auch die englische Synchronisation hin und wieder zu wünschen übrig. Manche Episoden verfügen über hochwertige Synchronsprecher, die einen fantastischen Job erledigen, andere dümpeln mit weniger bekannten Namen vor sich hin, die nicht selten klingen, als würden sie ihren Text gelangweilt vorlesen.
Die japanische Vertonung ist durchgehend auf einem höheren Niveau und kann eigentlich vorbehaltlos gelobt werden. Was die deutsche Synchronarbeit betrifft, können wir leider keine Aussage treffen, da uns diese Version bei unserer Sichtung nicht zur Verfügung stand. Erste Stimmen sprechen hier jedoch von dem gleichen Problem wie bei der englischen Vertonung, weswegen ihr wohl auch dort mit sehr unterschiedlichen Niveauspitzen rechnen müsst.
Unterm Strich haben alle neun Folgen ihr Pros und Kontras und letzten Endes muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, ob das Gesehene gefällt oder nicht. Vergleicht man „Star Wars: Visions“ jedoch direkt mit ähnlichen Anthologie-Serien, fällt das Urteil für die Disney-Produktion etwas negativer aus, da es nur wenige wirklich gute Momente gibt und wie bereits erwähnt nur drei Folgen, die durchgehend gut erzählt werden.
Der Umstand, dass keine der Folgen wirklich etwas zum Franchise beizutragen hat und allesamt eher kurzweilige und sehr oberflächliche Unterhaltung bieten, die so schnell zu einem – manchmal sehr unbefriedigendem – Ende kommt wie sie begonnen hat, drückt die potenziell positive Stimmung nach der Sichtung noch einmal ein wenig nach unten.
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Fazit
Wer ohne große Erwartungen an „Star Wars: Visions“ herangeht und sich einfach nur oberflächlich unterhalten lassen möchte, kommt hier sicherlich auf seine oder ihre Kosten. Wirklich richtig gute Werke vermisst man in der neuen Star-Wars-Serie aber leider und das Dargebotene schwankt von Folge zu Folge so stark in Qualität und angepeilter Richtung, dass es schwer sein dürfte, jemanden zu finden, der/die mit allen Episoden glücklich wird. Eine Serie, die man gesehen haben kann, aber sicherlich nicht muss. Auch nicht als Hardcore-Fan.
Bewertung: 3/5***
Star Wars: Visionen ist bei Disney+ zu sehen. Hier bekommst du weitere Informationen un den Streaminglink.
Bild: „Star Wars: Visions“ (2021). ©Walt Disney