„Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ Serienkritik: Unser Ersteindruck zur neuen Disney-Plus-Serie

Bereits seit vielen, vielen Jahren wünscht sich ein beeindruckend großer Teil der Star-Wars-Fangemeinde einen Film oder eine Serie zu dem Charakter Obi-Wan Kenobi, aber nur, wenn der Jedi von Publikumsliebling Ewan McGregor gespielt wird. Walt Disney hat diese Stimmen bereits vor langer Zeit vernommen und liefert nun endlich. Seit dem 27. Mai 2022 sind auf dem Video-on-Demand-Sender Disney+ die ersten beiden Folgen zu der sechsteiligen Serie „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ verfügbar.

Inhalt von „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ Serienkritik: Unser Ersteindruck zur neuen Disney-Plus-Serie

von Heiner Gumprecht | 27.05.2022

Bereits seit vielen, vielen Jahren wünscht sich ein beeindruckend großer Teil der Star-Wars-Fangemeinde einen Film oder eine Serie zu dem Charakter Obi-Wan Kenobi, aber nur, wenn der Jedi von Publikumsliebling Ewan McGregor gespielt wird. Walt Disney hat diese Stimmen bereits vor langer Zeit vernommen und liefert nun endlich. Seit dem 27. Mai 2022 sind auf dem Video-on-Demand-Sender Disney+ die ersten beiden Folgen zu der sechsteiligen Serie „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ verfügbar.

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Bild: „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“, Staffel 1 (2022). ©Lucasfilm Ltd.

Star Wars: Obi-Wan Kenobi – Zur Handlung

Das neue Format spielt zehn Jahre nach den Ereignissen in Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith und rückt einen gealterten Obi-Wan in den Mittelpunkt der Handlung, der mittlerweile ein unauffälliges Leben auf dem Wüstenplaneten Tatooine führt, wo er fernab der wachsamen Augen des Imperiums die Entwicklung der letzten Hoffnung Luke Skywalker überwacht, damit er den Jungen eines Tages trainieren kann. Doch sein ruhiges Leben wird plötzlich abrupt aus den Fugen gerissen, als Neuankömmlinge auf dem Planeten landen.

Die Inquisitoren, die sich auf die Jagd nach Jedi spezialisiert haben – suchen einen flüchtigen Überlebenden der Order 66. Unter diesen Jäger*innen ist auch die Inquisitorin Reva (Moses Ingram), die besessen davon ist, Obi-Wan zu finden und zu fangen, damit sie in der Gunst der gefürchteten Darth Vader (Hayden Christensen) aufsteigen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt sie auch nicht davor zurück, die junge Prinzessin Leia Organa (Vivien Lyra Blair) zu entführen, um den ehemaligen Jedi-Meister aus seinem Versteck zu locken.

Star Wars Obi-Wan Kenobi 002Bild: „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“, Staffel 1 (2022). ©Lucasfilm Ltd.

Star Wars: Obi-Wan Kenobi – Eine Kritik

Wir haben uns die ersten beiden Folgen dieser ambitionierten Star-Wars-Serie bereits angesehen und sind zumindest bis jetzt beeindruckt von der Qualität des Werks. Die Schöpfer*innen von „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ bringen allerlei lieb gewonnene Figuren aus anderen Star-Wars-Werken zurück, führen aber auch interessante neue Charaktere ein, die deutlich mehr als nur zweckdienlich zu sein scheinen. Gleichzeitig geben sie erste zaghafte Antworten auf Fragen, die manch einem Fan bereits seit Jahren auf der Zunge brennen.

Der Erzählstil ist sehr ruhig, teilweise sogar etwas melancholisch, jedoch nie wirklich langsam beziehungsweise langweilig. Die Handlung zieht sich nicht und es gibt bisher keinerlei Leerläufe zu beklagen, was es einfach macht, die Folgen hintereinanderweg zu gucken. Die schauspielerische Leistung aller Beteiligten ist überdurchschnittlich gut, was vor allen Dingen für die Jungdarstellerin Vivien Lyra Blair gilt, die der weltberühmten Prinzessin eine neue, erfrischend unterhaltsame Note verleiht. Jedoch ist auch in dieser Show nicht alles perfekt.

Beide Folgen präsentieren einen unangenehmen Fokus auf Figuren, die wohl in erster Linie den Zuschauer*innen gefallen sollen, aufgrund ihrer Ausarbeitung aber dafür sorgen, dass manche Wendungen nicht komplett ernst genommen werden können. Hier stand der Effekt bei der Schöpfung wohl über der Logik, was zwar nicht wirklich schlimm ist, aber durchaus negativ auffällt. Das gleiche gilt für einige kurze Szenen, die deutlich cleverer hätten gelöst werden können, doch im Grunde handelt es sich hierbei um Motzen auf hohem Niveau.

Unterm Strich macht „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ bisher nicht wirklich viel falsch, stattdessen gibt es einen ausgeglichenen Mix aus Fanservice und spannender Unterhaltung. Zwei Stützpfeiler der Serie, die sich nicht beißen, sondern mit nur wenigen Ausnahmen gut ineinanderfließen und sich ergänzen. Sollte es den klugen Köpfen hinter dieser Show gelingen, das bisher gezeigte Niveau über die kompletten sechs Folgen zu halten, spricht nichts dagegen, das neue Format auf Disney+ als beste Live-Action-Serie im Star-Wars-Universum zu bezeichnen.

Was für viele Zuschauer*innen wohl bereits dadurch erreicht wird, dass man hier erneut Ewan McGregor in seiner ikonischen Rolle als titelgebenden Helden zu sehen bekommt. Eine Figur, die in „Obi-Wan Kenobi“ deutlich interessanter und vielschichtiger gezeichnet wird, als manch Kritiker*in im Vorfeld befürchtet hat. Sein Schauspiel ist ohne Frage frei von jeglicher Kritik, vor allem deswegen, weil es dem Darsteller anscheinend mühelos gelingt, perfekt in seine alte Rolle zu schlüpfen und sie trotz hohem Wiedererkennungswert differenziert zu spielen.

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Fazit

Die ersten beiden Folgen der neuen Star-Wars-Serie auf dem VoD-Sender Disney+ erlaubt sich nur wenige, verzeihliche Fehler, braucht abseits davon aber keine negative Kritik zu fürchten. Die Handlung ist bisher spannend und gut erzählt, die Charaktere sowie ihre Schauspieler*innen überzeugen beinahe durchgehend und obendrauf liefert „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ deutlich mehr, als manch ein Fan erwartet haben dürfte. Sollte dieses Niveau durch alle sechs Folgen hindurch gehalten werden, sind Bestwertungen selbstverständlich.

Vorläufige Bewertung: 5/5*****

Star Wars Obi-Wan Kenobi Plakat

Bild: „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“, Staffel 1 (2022). ©Lucasfilm Ltd.