Gerade mit den südkoreanischen Produktionen hat Netflix schon einige echte Highlights im Programm platziert. „Squid Game“ ist da keine Ausnahme. Die neunteilige Serie hat es wirklich in sich. Sie ist im Grunde eine fiese Übersteigerung dessen, was Reality-Shows wie das Dschungelcamp bieten.
Inhalt von Squid Game – Eine tödliche Reality-Show (Serienkritik)
von Peter Osteried | 18.09.2021
Die koreanische Serie „Squid Game“ ist seit dem 17. September bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur bissigen Serie.
Gerade mit den südkoreanischen Produktionen hat Netflix schon einige echte Highlights im Programm platziert. „Squid Game“ ist da keine Ausnahme. Die neunteilige Serie hat es wirklich in sich. Sie ist im Grunde eine fiese Übersteigerung dessen, was Reality-Shows wie das Dschungelcamp bieten.
Squid Game – Zur Handlung
456 Leute, die allesamt hoch verschuldet sind und kaum noch Alternativen haben, werden dazu eingeladen, an einem sechstägigen Tournier teilzunehmen. Jeden Tag gibt es ein Spiel – ein Kinderspiel. Aber der Einsatz ist hoch. Denn wer verliert, der stirbt. Aber der mögliche Gewinn ist auch hoch und würde ein sorgenfreies Leben ermöglichen.
Diese Leute müssen sich nun fragen: Sind sie bereit für das Spiel oder wollen sie es abbrechen. Und wenn sie es abbrechen, ist ihr Leben draußen im Alltag dann wirklich besser als die Chance, die sich ihnen in diesem Spiel offenbart?
Squid Game – Eine Kritik
Natürlich ist die Auflösung, warum diese Spiele abgehalten werden, alles andere als neu. Es ist im Grunde nur eine Steigerung dessen, was sich im Reality-TV tut, bei dem Millionen zusehen. Hier sind es eben wenige. Mit diesen Zuschauern, den sogenannten VIPS, sinkt übrigens auch das schauspielerische Format von „Squid Game“, denn die englischsprachigen Mimen sind ausnehmend schlecht.
Die südkoreanischen Hauptdarsteller sind hingegen verdammt gut. Auch mit geringen Hintergrundinformationen bauen sie dreidimensionale Figuren auf, an deren Schicksal man interessiert ist. Das geschieht auch hochemotional. Die sechste Folge ist eine, die die Protagonisten, aber auch den Zuschauer durch den emotionalen Fleischwolf dreht. Das ist großes Drama inmitten eines Spielumfelds, das tödlich ist.
Die Spiele sind erfreulich schräg und skurril, weil es sich bei ihnen allesamt um Kinderspiele handelt. Entsprechend arbeitet die Show hier auch mit knalligen Farben, die sich auch mal beißen und ein fast schon surreales Ambiente erschaffen. Dazu kommt die Musik, die bisweilen an den Score von „Wir“ erinnert.
Die neun Folgen bieten sich zum Bingen gerade zu an. Man muss nur die zweite Episode überstehen, die im Grunde völlig überflüssig ist, weil sie nichts nennenswert Neues über die Figuren offenbart und an einem frühen Moment der Serie Stillstand eintreten lässt.
Fazit
„Squid Game“ ist eine knackige Serie mit tollen Schauspielern, interessanten Figuren, einem faszinierenden Ambiente und Spielen, die in ihrer tödlichen Simplizität faszinieren. Die Spiele funktionieren dabei nach dem System gängiger Reality-TV-Shows im Fernsehen, nur dass die Konsequenzen fataler sind. Alles in allem: Erneut südkoreanische Unterhaltung auf hohem Niveau.
Bewertung: 4/5****
Bild: Poster zur Netflix-Serie “Squid Game” (c) Netflix