Sirens – Perfekt nach dem „White Lotus“-Entzug (Serienkritik)

Die Miniserie „Sirens“ startet am 22. Mai bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Milly Aycock, Kevin Bacon und Julianne Moore.

(c) Netflix
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Molly Smith Metzler schrieb die fünfteilige Miniserie mit den knapp einstündigen Episoden auf Basis ihres eigenen Bühnenstücks. Es ist eine faszinierende Geschichte. Eine, die sich der Genre-Einordnung widersetzt. Es gibt Thriller-Elemente, aber auch viel Komik, dazu Gesellschaftskritik, ein Mysterium und vieles mehr.

Sirens – Zur Handlung

Devon besucht ihre zehn Jahre jüngere Schwester Simone bei deren Arbeit als Assistentin von Kiki auf einer Insel vor den Hamptons. Eigentlich, weil sie stinksauer ist, aber auch, weil sie will, dass Simone ihr bei der Pflege des kranken Vaters hilft. Simone wiederum geht in ihrem Job voll auf und möchte mit ihrem früheren Leben so wenig wie möglich zu tun haben.

Aber Devon bringt Unruhe in das Leben auf der Insel, während Kiki fürchtet, ihr Mann könnte eine Affäre haben, Simone eine hat, und Devon, die versucht, trocken zu bleiben, sich als Suchtersatz auf jedes Schäferstündchen einlässt …

(c) Netflix

Sirens – Eine Kritik

Das Farbenfrohe und Bunte erinnert an WHITE LOTUS. Auch inhaltlich fühlt man sich erinnert. Nicht durch spezifische Storylines, sondern einfach, weil die Serie im selben Revier wildert. Denn so schwer SIRENS auch genretechnisch einzuordnen ist, so klar ist die Miniserie doch auch eine Satire. Über den Umgang der Reichen mit den Armen, über die Armen, die sich im Leben der Reichen mehr oder minder zurechtfinden, über den Klassenkampf, der sich unweigerlich ergibt, auch wenn niemand das wahrhaben will.

Die Serie lebt von ihren dreidimensionalen Figuren, die allesamt auf die eine oder andere Art gelitten haben und nur versuchen, ein kleines Stück vom Glück für sich zu ergattern. Die Dialoge sind pures Gold. Es gibt Momente, da ist man fast in Ehrfurcht vor dem, was Metzler hier literarisch liefert, weil sie es auch immer versteht, hochemotionale Momente zu schaffen. Zugleich lässt sie den Zuschauer nie vom Haken. Denn in jeder Minute könnte SIRENS sich für eine andere narrative Richtung entscheiden. Damit überrascht die Serie, weil sie unvorhersehbar bleibt, und das bis hin zum grandiosen Finale, das alles auf den Kopf stellt, während manches halt doch immer gleichbleibt.

Tipp: Weitere Informationen zur Serie findet ihr hier

Sirens – Perfekt nach dem „White Lotus“-Entzug (Serienkritik)
Fazit
Fazit Eine sehenswerte Miniserie für alle, die WHITE LOTUS genossen haben, aber auch Miniserien BIG LITTLE LIES oder NINE PERFECT STRANGERS lieben. Ein echtes Serien-Highlight, das Netflix hier im Angebot hat!
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