Der autobiographische Roman „Shantaram“ erschien im Jahr 2003. Seitdem gab es Versuche, ihn filmisch umzusetzen. Johnny Depp und Russell Crowe hatten Interesse an der Hauptrolle, Peter Weir wollte inszenieren. Das Projekt kam jedoch nicht vom Fleck und wurde von Apple TV+ als Miniserie neu belebt – nun mit Charlie Hunnam in der Hauptrolle.
Inhalt von Shantaram – Eine exzellente Adaption (Serienkritik)
von Peter Osteried | 15.10.2022
Die Miniserie „Shantaram“ ist seit dem 14. Oktober bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Charlie Hunnam.
Bild: Key Art zur Mini-Serie “Shantaram” (c) Apple TV+
Der autobiographische Roman „Shantaram“ erschien im Jahr 2003. Seitdem gab es Versuche, ihn filmisch umzusetzen. Johnny Depp und Russell Crowe hatten Interesse an der Hauptrolle, Peter Weir wollte inszenieren. Das Projekt kam jedoch nicht vom Fleck und wurde von Apple TV+ als Miniserie neu belebt – nun mit Charlie Hunnam in der Hauptrolle.
Shantaram – Zur Handlung
Lin (Charlie Hunnam) saß wegen mehrerer Raubüberfälle in Australien im Gefängnis. Ihm gelingt die Flucht, und er kann sich mit neuem Namen und Pass nach Bombay durchschlagen. In Indien lernt er andere Auswanderer kennen, und auch einen Einheimischen, der sich ihm erst als Guide anbietet, dann aber zu seinem Freund wird und ihm auch in schweren Zeiten hilft.
Denn Lin hat noch nicht verstanden, wie Bombay funktioniert. Leuten einen Gefallen zu tun, heißt nicht, dass sie einem einen schulden. Als er schließlich in der Tinte sitzt, hat er eine Art von Offenbarung. In den Slums, in denen sein Kumpel lebt, hilft er mit seinen medizinischen Kenntnissen, auch wenn er kein Arzt ist.
Bild: Szene aus der Mini-Serie “Shantaram” (c) Apple TV+
Shantaram – Eine Kritik
Mit einem Film hätte man dem fast 1.000 Seiten starken Roman vielleicht nie wirklich gerecht werden können, die Umsetzung als zwölfteilige Serie erlaubt es jedoch, nahe am Original zu bleiben. Das macht die Serie zu einem Juwel für Fans, denn die Macher weichen nicht von der Vorlage ab, sondern bleiben ihr treu und erschaffen die Bilder, die der Leser bisher nur im Kopf hatte.
Charlie Hunnam ist eine gute Wahl (im Deutschen mehr, als im Original, da sein australischer Akzent nicht gar so überzeugend ist). Er bringt die richtige Stimmung für diese Figur ein. Ein Abenteurer, ein Gauner, ein Mann, der sein Gewissen belastet hat, der aber an einem der ärmlichsten Orte der Welt seine Berufung, und seine große Liebe, findet. Das ist exzellent umgesetzt. Die Serie sieht sündhaft teuer aus, im Grunde wirklich so, als hätte man einen zwölfstündigen Film vor sich. Die ersten drei Folgen gingen am Starttag gleich online.
Man wird sofort in die Handlung hineingerissen. Die Flucht aus Australien wird schnell und schmerzlos hinter sich gebracht, danach taucht man zusammen mit der Hauptfigur ins turbulente Leben von Bombay ein. Das hat Abenteuer-Flair, aber auch etwas Verruchtes, und Gefährliches, weil ein Leben in Bombay nicht viel wert ist. Das merkt auch Lin, der schon bald Kontakt zum organisierten Verbrechen hat – der Don Vito Corleone dieser Bombay-Familie wird übrigens von Alexander Siddig gespielt.
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Fazit
Sehr gute, nahe an der Vorlage operierende Miniserie, die es schafft, die Essenz des einen Mediums ins andere zu transportieren. Bei Erfolg ist eine Fortsetzung möglich, da David Gregory Roberts auch noch einen zweiten Roman geschrieben hat.
Bewertung: 4/5****
Bild: Szene aus der Mini-Serie “Shantaram” (c) Apple TV+