Severance – Ein mysteriöses Gefühl der Beklemmung (Serienkritik)

Mit Adam Scott als Hauptdarsteller und mit Ben Stiller als Regisseur der beiden ersten Folgen erwartet man bei der neuen Apple-Serie „Severance“ vielleicht eine Komödie. Zumindest etwas, das einen humorigen Touch hat, aber man bekommt eine Serie, die den Boden unter den Füßen wegreißt. Weil sie in ihrer Unergründlichkeit rätselhaft und in ihrer Stimmung ausgesprochen beklemmend ist.

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von Peter Osteried | 19.02.2022

Die Mystery-Serie „Severance“ ist ab dem 18. Februar bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie von Ben Stiller.

Serverance_Poster_AppleTVBild: Szene aus der Mystery-Serie “Severence” (c) AppleTV

Mit Adam Scott als Hauptdarsteller und mit Ben Stiller als Regisseur der beiden ersten Folgen erwartet man bei der neuen Apple-Serie „Severance“ vielleicht eine Komödie. Zumindest etwas, das einen humorigen Touch hat, aber man bekommt eine Serie, die den Boden unter den Füßen wegreißt. Weil sie in ihrer Unergründlichkeit rätselhaft und in ihrer Stimmung ausgesprochen beklemmend ist.

Severance – Zur Handlung

Mark (Adam Scott) arbeitet bei Lumon – in einem Bereich, den man nur nach Severance betreten kann. Severance ist ein chirurgischer Eingriff, nach dem man sich in den Büros nicht an sein Leben außerhalb erinnern und nach Verlassen des Büros nicht an sein Arbeitsleben erinnern kann. Mit Helly (Britt Lower) kriegt das kleine Team an Daten-Refinern Zuwachs. Auch sie hat sich diesem Prozess ausgesetzt, ist aber im Büro nicht glücklich. Nur wie kann man kündigen, wenn man in der Welt da draußen nicht mehr davon weiß und die Firma die Kündigung nicht anerkennt?

Marks ehemaliger Kollege Petey sucht ihn auf. Er ist von einem Tag auf den anderen verschwunden. Seine Severance wurde rückgängig gemacht und er warnt Mark in Bezug auf Lumon – einem Ort, an dem Mitarbeiter im Pausenraum diszipliniert werden, und im Wellness-Bereich als Belohnung von ihrem Außenleben erfahren …

Severance_Photo_001_AppleTVBild: Szene aus der Mystery-Serie “Severence” (c) AppleTV

Severance – Eine Kritik

Vom ersten Moment an lebt „Severance“ von seiner Atmosphäre. Sie ist drückend, die Umgebung trist. Endlos weiße Gänge im Gebäude, ein Büro, das überdimensional groß für nur vier Leute ist, Büro-Partys, die in ihrer Simplizität erschreckend sind, ein Gefühl der konstanten Bedrohung und Überwachung – all das nimmt man hier wahr. Und das nicht nur im Büro, sondern auch in der Welt da draußen, die ähnlich trist ist. Farblose Häuser, die leblos eingerichtet sind, mit Menschen, die quasi im Stillstand verharren.

Apple TV+ hat die ersten beiden Folgen der Serie freigeschaltet, die restlichen sieben gibt es in wöchentlichem Abstand. Nach nur zwei Folgen fühlt man sich so verloren wie die Hauptfigur. Weil sich „Severance“ kaum einordnen lässt. Es ist eine Mystery-Serie mit kafkaesken und orwellschen Elementen, aber alles ist ungreifbar. Man kann nicht sagen, worauf die Serie hinauswill. Der Weg mag das Ziel sein, aber man hat es nicht vor Augen. Die Serie ist im besten Sinne das, was man den meisten Unterhaltungsformaten nun wirklich nicht unterstellen kann: Sie ist hochgradig überraschend.

Die Musik ist simpel, die Kameraführung auch, die Farben setzen auf dunkle Töne. Grelle Primärfarben wie Rot oder auch Gelb gibt es praktisch nicht. „Severance“ ist eine Welt, aus der die Farbe gewichen zu sein scheint. Man kann an diesem Punkt nur spekulieren, dass Dan Erickson damit auch etwas bezweckt. Aber wohin die Reise führt, wird man erst in den nächsten Wochen sehen – und es ist spannend, das mitzuerleben.

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Fazit

Von der Stimmung, der Umsetzung, dem Spiel, praktisch allem eine außergewöhnliche Serie, die beklemmend, erdrückend und deprimierend ist. Keine Wohlfühl-Serien-Unterhaltung, aber ein herausragender Neustart mit toller Besetzung – u.a. sind Christopher Walken, John Turturro und Patricia Arquette dabei. Eine zweite Staffel wird es auch geben .

Bewertung: 5/5*****

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Severance_Photo_002_AppleTVBild: Szene aus der Mystery-Serie “Severence” (c) AppleTV