Das Drama „Scoop: Ein royales Interview“ läuft seit dem 5. April bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Gillian Anderson und Rufus Sewell.
Der Film basiert auf einem Sachbuch und schlüsselt auf, wie die BBC zu jenem auch heute noch legendären Interview mit Prinz Andrew über seine Freundschaft zum pädophilen Jeffrey Epstein kam. Viel Neues ist hier nicht zu erfahren, die Dramatisierung der Ereignisse aber zumindest gut ansehbar.
Scoop: Ein royales Interview – Zur Handlung des Films
Die Linie des Palasts, nichts zu kommentieren, ist nicht mehr haltbar, als Prinz Andrews Freund, der pädophile Jeffrey Epstein, verhaftet wird, sondern er auch selbst mit einer Klage überzogen wird, weil er Sex mit einer Minderjährigen gehabt haben soll. Die BBC-Sendung Newsnight arbeitet daran, ein Interview mit dem Prinzen zu machen, zu dem er sich auch bereit erklärt.
Was folgt, ist eine der größten Selbstdemontagen aller Zeiten – ein Interview, in dem sich Prinz Andrew um Kopf und Kragen redet.
Scoop: Ein royales Interview – Eine Kritik
Letztlich stellt sich das Gefühl ein, dass dieser Film viel zu früh gekommen ist. Die meisten Zuschauer werden, so sie sich dafür interessieren, das Interview selbst gesehen haben. Die Dramatisierung dieses Gesprächs bietet darum kaum etwas Neues, zumal auch die Tage und Wochen im Vorfeld dieses Interviews so extrem spannend nicht sind.
Getragen werden sie aber von Gillian Anderson und Billie Piper. Die schwierigste Rolle hatte jedoch Rufus Sewell, der mit Hilfe von Prosthetics dem wahren Prinzen erstaunlich ähnelt. Sein Spiel ist es, das den Film wirklich herumreißt, insbesondere bei dem Interview, in dem der Prinz nicht nur zeigt, wie abstoßend, sondern auch, wie dumm er ist. Die Manierismen, die Mimik – all das hat Sewell sehr gut wiedergegeben
Es reicht auch, um „Scoop: Ein royales Interview“ milde unterhaltsam werden zu lassen, nur dass eben nie etwas passiert, das den Film irgendwie über sich selbst erheben würde. Im Grunde stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit, diese Geschichte zu erzählen, denn Ereignisse der jüngsten Vergangenheit sind selten filmische Offenbarungen.