Roar – Hört sie brüllen (Serienkritik)

Acht Folgen hat „Roar“ in der ersten Staffel – eine zweite wird kommen. Jede Folge hat eine Laufzeit von etwa 30 Minuten, ist häufig mit einem bekannten Gesicht wie Nicole Kidman oder Issa Rae besetzt und möchte wohl eine Art „Black Mirror“ mit feministischem Touch sein. Ehrenwerter Versuch, magere Ausführung. Der Titel bezieht sich übrigens auf Helen Reddys Song „I am Woman“ mit der Textzeile „I am Woman, Hear Me Roar“ aus dem Jahr 1972.

Inhalt von Roar – Hört sie brüllen (Serienkritik)

von Peter Osteried | 18.04.2022

Die Anthologie „Roar“ ist seit dem 15. April bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur starbesetzten Serie.

Roar Serie Szene mit Nicoe Kidman AppleTV+Bild: Nicole Kidman in einer Szene aus der Serie “Roar” (c) AppleTV+

Acht Folgen hat „Roar“ in der ersten Staffel – eine zweite wird kommen. Jede Folge hat eine Laufzeit von etwa 30 Minuten, ist häufig mit einem bekannten Gesicht wie Nicole Kidman oder Issa Rae besetzt und möchte wohl eine Art „Black Mirror“ mit feministischem Touch sein. Ehrenwerter Versuch, magere Ausführung. Der Titel bezieht sich übrigens auf Helen Reddys Song „I am Woman“ mit der Textzeile „I am Woman, Hear Me Roar“ aus dem Jahr 1972.

Roar – Zur Handlung

Die Geschichten sind nie in der Realität angesiedelt. Eine Autorin, die gegenüber den weißen Männern, die ihr Buch verfilmen wollen, unsichtbar wird, ist genauso sehr ein Gimmick wie der Geist einer ermordeten Frau, der rausfinden will, was mit ihr passiert ist. Bei den übrigen Folgen sieht es nicht anders aus.

Allesamt fühlen sie sich einerseits zu lang an, andererseits wie die Trailer für einen echten Film. Ein erstaunliches Paradoxon.

Roar Serie Szene 002 AppleTV+Bild: Szene aus der Serie “Roar” (c) AppleTV+

Roar – Eine Kritik

Das Problem von „Roar“ ist nicht, dass die Serie zu „woke“ oder dass sie in ihrer Botschaft – angeprangert wird das Patriarchat, Homophobie und Rassismus – überholt wäre, sondern dass die Geschichten nicht wirklich etwas auszusagen haben. Sie wirken plakativ, ihre Botschaft ist auf den simpelsten Nenner heruntergebrochen und mit der Wucht eines Holzhammers dargeboten. In ihrem Versuch, Missstände anzuprangern, ergeht sie sich selbst in einer Art einseitigen, betriebsblinden Rassismus, indem die Formel alt/weiß/männlich einfach über einen Kamm geschoren wird. Weil ja eh alle gleich sind. Aber das sind im Grunde nur Stammtischparolen.

Davon abgesehen: Auch als „Black Mirror“-Variante überzeugt die Show nicht, weil es keiner Episode gelingt, über die volle Distanz zu interessieren. Trotz kurzer Laufzeit gibt es reichlich Leerlauf. Diesen Geschichten wäre in noch kürzerer Form mehr gedient gewesen.

Das andere Problem: Sie enden auf unbefriedigende Art und Weise offen. Mag man als „das ist der Interpretation des Zuschauers überlassen“ abtun, ist aber einfach nur das Werk fauler Autoren, die eine interessante Prämisse ersinnen, dann aber keine Ahnung haben, wie sie sich zum Abschluss bringen sollen.

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Fazit

Aufwendig gemacht, schön gefilmt, toll besetzt, aber die Geschichten lassen mehrheitlich deutlich zu wünschen übrig. Aber gut möglich, dass die Schwachpunkte von anderen Zuschauern gänzlich anders interpretiert werden.

Bewertung: 2/5**

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Roar Serie AppleTV+

Bild: “Roar” (c) AppleTV+