Die britische Autorin Sally Wainwright hat schon einige hochklassige Serien wie „Happy Valley“ oder „Gentleman Jack“ erfunden. Mit „Renegade Nell“ versucht sie sich nun nicht nur an einem leichteren Stoff, sondern lädt ihre Geschichte auch mit einigen übernatürlichen Elementen auf. Schon als Nell das erste Mal auftritt, zeigt sich, dass sie über außergewöhnliche Kräfte verfügt.
Inhalt von Renegade Nell – Historien-Abenteuer mit einem Twist (Serienkritik)
von Peter Osteried | 31.03.2024
Die Fantasyserie „Renegade Nell“ läuft seit 29. März bei Disney+. Hier ist unsere Kritik zur Serie.
Bild: (c) Disney
Die britische Autorin Sally Wainwright hat schon einige hochklassige Serien wie „Happy Valley“ oder „Gentleman Jack“ erfunden. Mit „Renegade Nell“ versucht sie sich nun nicht nur an einem leichteren Stoff, sondern lädt ihre Geschichte auch mit einigen übernatürlichen Elementen auf. Schon als Nell das erste Mal auftritt, zeigt sich, dass sie über außergewöhnliche Kräfte verfügt.
Renegade Nell – Zur Handlung der Serie
England im Jahr 1705. Nell ist nach Hause zurückgekehrt, wo sie als tot galt. Aber sie ist quicklebendig und wird von einer Art Elf unterstützt. Denn immer, wenn sie in Gefahr ist, fährt er in sie, gibt ihr unglaubliche Kraft und macht sie zur großen Kämpferin. Das nutzt sie auch, um Thomas Blancheford, dem Sohn des Friedensrichters, eine Lektion zu erteilen. Aber damit eröffnet sie auch eine Ereigniskette, der ihr Vater zum Opfer fällt – und Blancheford steigt auf, während er Nell den Mord an seinem Vater in die Schuhe schiebt.
Nell und ihre Schwestern sowie Blanchefords Diener Rasselas werden nun gejagt – auch von einem Mann, der in Verbindung mit den dunklen Mächten steht …
Renegade Nell – Eine Kritik
„Renegade Nell“ wäre eine „normale“ Abenteuerserie vor historischem Setting, wenn Wainwright sich nicht entschieden hätte, ein übernatürliches Element einzubringen. Das ist es, was dieser Serie eine gewisse Form von Einzigartigkeit verleiht, gepaart mit der rotzig-frechen Art der Hauptfigur, die sich von niemandem sagen lässt, was sie zu tun hat und immer auf Konfrontation aus ist. Damit einher gehen ein paar wunderbare Dialoge, die für das Setting natürlich zu modern sind. Aber „Renegade Nell“ existiert ohnehin in einer Art Hyperrealität, die von der wahren Welt weit entfernt ist.
Die Action ist dynamisch, rasant, und sehr stylisch. Das zeigt sich schon in der ersten Folge, als Nell auf ein paar Wegelagerer trifft. Deren Anführer ist übrigens von Frank Dillane gespielt. Ihn kennt man als Nick aus „Fear the Walking Dead“. Generell ist die Serie sehr gut besetzt. Louisa Harland spielt Nell angemessen frech, während Adrian Lester als Earl of Poynton den Gegenpart mimt, der aus den Schatten heraus aktiv ist. Er verführt Thomas Blancheford dazu, seinen Vater zu ermorden, und er hat eine Agenda. Die ist auch treibende Kraft der achtteiligen Staffel, denn ein Mysterium um ihn, aber auch um Nell herum wird aufgebaut und hält den Zuschauer bei der Stange.
Letztlich eine ziemlich gute Mixtur aus History-Abenteuer und Fantasy, die sich erstaunlich frisch anfühlt – weil aus Nell eine Art von Proto-Superheldin gemacht wird, auch wenn sie dafür immer des kleinen Billy Blind bedarf, der als Lichtgestalt in sie fährt.
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Fazit
Flott und locker erzählt, nicht so düster, wie es angesichts der Geschichte hätte sein können, sondern durchgehend amüsant und unterhaltsam. Die Effekte sind gut, treten aber nie in den Vordergrund. Fans von „Robin Hood“ aus den 80er Jahren bekommen übrigens ein Wiedersehen mit einer legendären Gestalt geboten – Herne, der Jäger. Nur dass er hier wirklich übernatürlich ist …
Bewertung: 4/5****
Bild: (c) Disney