Rebel Moon 1 & 2: Director’s Cuts – Dieselben Probleme, nur länger

Die Science-Fiction-Filme „Rebel Moon 1&2“ gibt es seit 2. August im längeren Director’s Cut bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zu den Filmen von Zack Snyder.

(c) Netflix
2

Zack Snyder versprach, die Langfassungen seiner beiden Filme entsprechen seiner eigentlichen Vision. Was zuvor bei Netflix zu sehen war, waren Rumpffassungen – im Grunde ohne Biss. Bei den beiden Director’s-Cut-Fassungen, die zusammen mehr als zwei Stunden länger gehen, sei alles anders, alles besser. Snyder war sich sicher, dass seine Kritiker noch umschwenken würden, wenn sie erst seine wahre Vision gesehen hätten. Die Veröffentlichungsstrategie von Netflix ist auf jeden Fall fragwürdig, denn eine Notwendigkeit für kürzere Fassungen gab es nicht, von der Altersfreigabe vielleicht abgesehen.

Rebel Moon 1 & 2: Director’s Cuts – Zur Handlung

Die Geschichte ist dieselbe und lässt sich darauf herunterbrechen, dass Kora ihre glorreichen Sieben zusammensammeln muss, um ihr Bauerndorf gegen das böse Imperium zu verteidigen, das ihm alles Getreide stehlen und alle abschlachten will.

Rebel Moon 1 & 2: Director’s Cuts – Eine Kritik

Der größte Unterschied beider Fassungen ist, dass der Director’s Cut einfach länger ist. Schon der erste Teil beginnt mit einer etwa 20-minütigen Sequenz, die nicht nur illustriert, wie böse das Imperium ist, sondern auch, wie verkommen Admiral Atticus Noble agiert. Das ist, wie bei Snyder üblich, eine stylische Sequenz, die durchaus Schauwert hat. Existenzberechtigung hat sie jedoch nicht. Bei Nobles hier nun zweitem Auftritt wird nur wiederholt, was man beim ersten gesehen hat. Soll heißen: Das wirkt nun redundant. Die Anfangssequenz war nicht vonnöten, bringt aber Teil 1 zusammen mit anderen neuen Szenen auf 204 Minuten Laufzeit.

Viele Szenen sind etwas länger, beispielsweise der Kampf in der Bar, in der ein Außerirdischer gerne Koras Begleiter als Spielgesellen mieten möchte. Die Kämpfe sind nun flüssiger, weniger stakkatoartig. Was sie auch sind: blutiger. Schüsse gehen nun zumeist in den Kopf, wodurch das CGI-Blut spritzt. Auch ein gutes Beispiel dafür: Als das geflügelte Tier seinen Reiter abwirft und sich auf den Brustkorb stellt, um ihn umzubringen. In der Kurzfassung stirbt der Mann einfach, im Director’s Cut spritzt halt noch CGI-Blut.

Es gibt Szenen, die etwas mehr nackt Haut präsentieren. Eine Sexszene mit Sofia Boutella am Anfang des ersten Teils macht den Film nun aber auch nicht essenziell besser. Das zieht sich letztlich durch die ganzen sechs Stunden und 17 Minuten, die beide Teile – jetzt mit neuen Titeln KELCH DES FEUERS und FLUCH DER VERGEBUNG – nun an epischer Laufzeit aufbringen. Ein Mehr an Gewaltszenen macht REBEL MOON nun aber auch nicht zu einem anderen Film.

Rebel Moon Directors Cut Poster (c) Netflix
FAZIT
Wer die Kurzfassungen der beiden REBEL MOON-Filme nicht mochte, der wird mit den Langfassungen wohl kaum zu einer anderen Meinung kommen. Wer die Filme noch nicht gesehen hat, sollte aber gleich mit den Director’s Cuts beginnen. Die wirken trotz Redundanzen in sich runder, eine Offenbarung sind sie jedoch auch nicht.
2