Nightwatch: Demons Are Forever – Rückkehr zu den Wurzeln (Filmkritik)

Bild: (c) Capelight Pictures

Der Thriller „Nightwatch: Demons Are Forever“ läuft ab 16. Mai im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Nikolaj Coster-Waldau.

Bild: (c) Capelight Pictures

Sequels zu Hits von einst sind nicht mehr nur die Ägide Hollywoods. Auch in anderen Filmländern hat man sich darauf besonnen, alten Erfolgen noch mal einen Besuch abzustatten. So auch der dänische Regisseur Ole Bornedal, der 1994 mit „Nightwatch – Nachtwache“ nicht nur in der Heimat, sondern international Erfolg hatte. Drei Jahre später inszenierte er sogar das amerikanische Remake „Freeze – Albtraum Nachtwache“ gleich selbst. Nun hat er auch die Fortsetzung zum Original geschrieben und inszeniert.

Nightwatch: Demons Are Forever – Zur Handlung

Fast 30 Jahre sind vergangen, seit Martin und seine Frau einen wahren Albtraum erlebten. Mittlerweile ist er alleinerziehender Vater einer Tochter namens Emma, mit der er nicht über das Erlebte von damals sprechen kann. Dabei hat das Trauma jener Zeit seine Frau in den Tod getrieben.

Erst als Emma denselben Job annimmt wie er und herausfindet, was damals passiert ist, springt Martin über seinen Schatten. Das ist umso wichtiger, weil sich Emma mit Wörmer, dem Serienkiller von damals, im Gefängnis treffen will, womit sie eine unselige Kette von Ereignissen auslöst.

Nightwatch: Demons Are Forever – Eine Kritik

Der interessanteste Aspekt des Films behandelt die Wirkungsweise von Traumata und wie sie einem Welleneffekt gleich über Jahre und Jahrzehnte Auswirkungen haben können. Das ist es, was diesen Film am Interessantesten macht. Denn alles andere ist es leider nicht. Bornedal erzählt souverän und solide, aber auch ohne besonderen Esprit. Im Grunde unterscheidet sich dieses späte Sequel nicht besonders vom Originalfilm. Das kann man gut oder schlecht finden.

Zu wünschen gewesen wäre allerdings schon ein etwas frischerer Ansatz. Alleine schon der Zufall, dass Emma denselben Job macht wie ihr Vater vor fast 30 Jahren, ist schon arg konstruiert. Dass der Killer von damals hier auch wieder eingebracht werden muss, erscheint auch erzwungen. Letztlich hätte man Bornedal den Mut gewünscht, aus den bekannten Konventionen auszubrechen und origineller zu erzählen.

So bleibt im Grunde nur der Kuriositätenwert, dass fast 30 Jahre später ein dänischer Erfolg fortgesetzt wird. Dass dem so ist, liegt sicherlich auch daran, dass Nikolaj Coster-Waldau seitdem durch die Rolle des Königsmörders in „Game of Thrones“ zum großen Star geworden ist.

Nightwatch-2-2024-Poster

Fazit
Der zweite Teil ist ein solider Thriller ohne nennenswerte Höhen und Tiefen. Er kann auf oberflächliche Art unterhalten, präsentiert aber nie einen echten Existenzgrund, der darüber hinausgeht, dass Bornedal gerne mal wieder einen Erfolg hätte und sich darum auf sein Frühwerk besonnen hat. Zuviel sollte man hier aber nicht erwarten, da zu oft auf den Zufall gesetzt wird und die Erzählstruktur mitunter etwas erratisch erscheint.
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