Monkey Man – Der indische John Wick? (Filmkritik)

Monkey Man Kritik

Der Actionfilm „Monkey Man“ läuft ab 4. April im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film von und mit Dev Patel.

Monkey Man Kritik

Für Dev Patel ist „Monkey Man“ ein Passionsprojekt. Er hat auf Basis einer eigenen Geschichte am Drehbuch mitgeschrieben, produziert, inszeniert und er spielt die Hauptrolle. Das hat ihn auch einiges gekostet – vor allem Schmerzen. Er brach sich die Hand, zwei Zehen, zerrte sich an der Schulter und zog sich eine Augeninfektion zu. Alles für die Kunst. Und kunstfertig ist sein Film. Natürlich erinnert er an „John Wick“, aber neben der dynamischen Action, kommt „Monkey Man“ vor allem auch mit einem Arthaus-Ansatz daher.

Monkey Man – Zur Handlung des Films

Ein Mann, der als Monkey Man an Ringkämpfen teilnimmt, will sich an dem Polizisten rächen, der vor vielen Jahren seine Mutter umgebracht hat. Er heuert bei einem exklusiven Club an und arbeitet sich hoch, bis er endlich auch Zugang zu dem Mann hat, den er töten will. Aber der Plan geht nicht auf. Im Grunde läuft alles schief, weswegen er fliehen muss.

Die Polizei sucht nach ihm, aber er erhält Hilfe von unerwarteter Stelle. Und er bereitet sich vor: Denn die Rache wird sein sein.

Monkey Man – Eine Kritik

Monkey Man – Eine Kritik

Eigentlich war der Film von Universal für Netflix gedacht, aber die Testvorführungen brachten ein derart starkes Ergebnis mit sich, dass sich das Studio entschied, den von Jordan Peele produzierten Film ins Kino zu bringen. Die Möglichkeit, einen Trailer zu schneiden, der aussieht, als hätte man den indischen John Wick vor Augen, half sicherlich auch. Dem Film ist zudem klar, dass er sich in John-Wick-Territorium bewegt. Es gibt sogar einen Verweis auf die von Keanu Reeves gespielte Figur.

Mit zwei Stunden Laufzeit ist „Monkey Man“ ein bisschen zu lang. Es hätte Möglichkeiten der Straffung gegeben, denn die Arthaus-Elemente sind nicht immer gänzlich im Einklang mit dem Action-Stakkato. Aber das macht Patel mit einer fast schon poetisch schönen Inszenierung wett. Er zieht auch aus dem Kontrast der Reichen und der Armen in Mumbai reichlich Kapital. Der Film sieht in praktisch jeder Sekunde hervorragend aus – und die Action ist pulsbeschleunigend.

Dazu hat Patel den Mut gehabt, die Action mit teils sehr ungewöhnlicher Musik zu unterlegen. Hämmernde Beats sind hier ebenso zu hören wie traditionell indische Musik und Cover-Versionen bekannter Songs, die ausgesprochen eigensinnig, aber doch recht cool sind.

Klar, die Logik des Films sollte man nicht hinterfragen. Es gibt Löcher, und zwar mehr als eines. Aber ein „John Wick“ ist ja auch kein Ausbund an realistischem Cinema Verité. Entsprechend sollte man das auch „Monkey Man“ nicht vorhalten.

Fazit
Als Autor, Produzent, Regisseur und Schauspieler in Personalunion macht Dev Patel eine gute Figur. Er sieht auch in Action toll aus – dass er seit Kindheitstagen Taekwondo lernt, hat sich jetzt bezahlt gemacht. Denn ein typischer Action-Star ist Patel nicht. Er ist eigentlich ein ganz normaler Typ, weswegen es noch intensiver aussieht, wenn sich so ein Kerl mit harter Action präsentiert. „Monkey Man“ ist nicht frei von Fehlern, hat aber viele gelungene Momente, und für Action-Fans ist er eh Pflichtprogramm. Besondere Erwähnung verdient übrigens Sharlto Copley als Mann im Ring, der die Menge für die Kämpfe des Monkey Man anstachelt. Er bringt eine unheimlich mitreißende Energie in diese eigentlich völlig nichtige Rolle ein.
3