Lady in the Lake – Zwei Perspektiven

Die Miniserie „Lady in the Lake“ ist seit dem 19. Juli bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Natalie Portman.

(c) Apple TV
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Die Miniserie LADY IN THE LAKE ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Alma Har’el, die auch die Serie entwickelt, geschrieben und inszeniert hat. Es ist eine Geschichte über die Sechzigerjahre, über zwei Morde und wie sie unterschiedlich behandelt werden.

 

Lady in the Lake – Zur Handlung

Es beginnt damit, dass Cleo Johnsons Leiche im See entsorgt wird. Sie ist zugleich die Erzählerin. Durch sie wissen wir, dass ihre Identität lange nicht aufgeklärt wird. Sie erzählt aber auch von Maddie Schwartz, die ihren Mann verlässt, es leid ist, Hausfrau zu sein, und beginnt, als Reporterin zu arbeiten. So vermengen sich die Geschichten der beiden Frauen auf zwei Zeitebenen.

Dabei beginnt alles mit einem kleinen weißen Mädchen, das verschwunden ist. Das später tot aufgefunden wird. Die Medien sind voll davon, aber als eine schwarze Frau stirbt, interessiert das kaum jemanden …

Lady in the Lake – Eine Kritik

Har’el war für ihren Roman von zwei echten Vorfällen Ende der Sechzigerjahre inspiriert. Bei dem kleinen weißen Mädchen gab es ein immens Medieninteresse, bei der nur wenige Wochen später gefundenen toten schwarzen Frau war dies nicht der Fall. Im wahren Leben waren beide Fälle völlig unabhängig voneinander, bei LADY IN THE LAKE werden sie miteinander vermengt. Das ist das Mysterium, das aber anfangs nicht besonders stark ist.

Die Serie funktioniert hier besser als eine Geschichte über eine Zeit des Umbruchs, als die Bürgerbewegung aufkam, als Frauen begannen, sich zu emanzipieren, als die farbige Bevölkerung Rechte einforderte, die die Weißen schon immer hatten. Es das Porträt einer Ära, einer Dekade, die vieles anstieß. Das sieht toll aus, die Schauspieler sind es auch. Natalie Portman überzeugt als Frau, die es leid ist, „nichts“ zu sein, während die aus OBI-WAN KENOBI bekannte Moses Ingram eine wütende junge Frau spielt, die für ihre Kinder mehr vom Leben will, und jedwede Demütigung erträgt. Einer ihrer mieseren Jobs ist es, eine lebende Schaufensterfigur zu sein.

Die Serie ist gut, ihr Aufbau ist jedoch wirklich langsam. Es ist nötig, sich drauf einzulassen. Auch, dass man der Serie Zeit gibt, sich zu entwickeln.

FAZIT
LADY IN THE LAKE ist eine gelungenen, wenn auch recht langsam startende neue Miniserie mit hohem Produktionswert. Die Serie besteht aus sieben Folgen.
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