Kraven the Hunter – Eine langweilige Jagd

Der Comicfilm „Kraven the Hunter“ startet am 12. Dezember im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Russell Crowe.

(c) Sony Pictures
2

Mehrmals wurde KRAVEN THE HUNTER verschoben, er sollte nicht den Schlusspunkt von Sonys Spider-Man-Schurken-Universum darstellen. Das erstreckt sich über drei VENOM-Filme, MORBIUS und MADAME WEB. Sechs Filme, drei davon – die mit dem Symbionten – einigermaßen erfolgreich, aber weit von Einspielergebnissen von Marvel-Studios-Filmen entfernt, zwei totale Flops. KRAVEN THE HUNTER dürfte es kaum besser ergehen.

Kraven the Hunter – Zur Handlung

Kraven verfügt über tierische Kräfte und Reflexe und setzt sie ein, um Menschen zu jagen. Nicht irgendwelche Menschen. Böse Menschen. Die, die den Tod verdient haben. Ob in russischen Gefängnissen oder in schicken Büros, wer böse ist, landet auf Kravens Liste. Wer auf der Liste steht, kommt davon nicht mehr runter. Das ist auch dem Verbrecherboss Rhino klar, der darum proaktiv wird. Er setzt alle Hebel in Bewegung, um Kraven auszuschalten. Dafür schreckt er auch nicht davor zurück, gegen dessen Familie vorzugehen.

(c) Sony Pictures

Kraven the Hunter – Eine Kritik

Angesichts eines Films wie KRAVEN THE HUNTER kann man eigentlich nur froh sein, dass Sony dieses unsägliche Schurken-Universum einstampft. Klar, die VENOM-Filme waren zumindest trashig-unterhaltsam, wirklich gut war aber keiner der sechs Filme. Dabei ist es schwer zu sagen, ob KRAVEN THE HUNTER nun besser oder schlechter als MORBIUS und MADAME WEB ist. Die Action ist gefällig, mitunter auch blutig, was für einen Comic-Film noch immer eher ungewöhnlich ist, aber innovativ oder mitreißend ist hier nur wenig. Man hat einfach alles schon mal gesehen, und das besser.

Das gilt übrigens auch für die CGI-Tiere. Die sehen allesamt unecht aus, ob nun Löwe oder Büffel. Dass es besser geht, hat Disney mit seinen KÖNIG DER LÖWEN-Filmen bewiesen. Aber miese CGI sind nicht das Hauptproblem des Films. Es ist wie immer bei Sony: Niemand schert sich um die Comic-Vorlagen, die Figuren werden verdreht und verändert, ohne dass sie dadurch besser würden. Im Gegenteil: Sie werden schlechter. Kraven werden Superkräfte angedichtet (die auch höchst hanebüchen etabliert werden), der Foreigner ist ein fahles Ebenbild des Comics, Rhino war schon immer mies (auch in THE AMAZING SPIDER-MAN 2), nur das Chamäleon – Kravens Bruder – ist einigermaßen gut getroffen, was aber auch erst im Epilog zum Tragen kommt und nie Früchte tragen wird.

Aaron Taylor-Johnson ist gut in der Rolle. Im Grunde empfiehlt er sich für Größeres. Er wäre tatsächlich ein guter Wolverine. Dahingegen wäre Russell Crowe – natürlich etwas mehr in Form – ein dem Comic mehr entsprechender Kraven. Im Epilog kriegt Kraven dann übrigens auch noch sein comicakkurates Outfit.

Kraven the Hunter – Eine langweilige Jagd
FAZIT
Auf ganzer Linie enttäuschender, über weite Strecken langweiliger, mit miesen Dialogen garnierter Film, den man am besten in ein paar Monaten bei Netflix guckt – dort fand MADAME WEB ja auch ein größeres Publikum. Klar, es kostete ja auch nicht extra, den Film dort zu gucken.
2