Kinos in den USA könnten Ende Juli wiedereröffnet werden

Ohne sich großartig darüber auslassen zu wollen, warum die USA im Vergleich zu anderen Ländern so hart durch den Ausbruch von SARS-CoV-2 getroffen wurden, darf wohl behauptet werden, dass die Vereinigten Staaten aktuell die größten Probleme damit haben, den so bezeichneten Coronavirus einzudämmen. Bis jetzt zählt das Land unter der Führung von Präsident Donald Trump 600.000 bestätigte Infektionsfälle und über 25.000 Todesfälle. Egal wie man es dreht und wendet, bei solchen Zahlen ist eine zeitnahe Rückkehr zur Normalität erst einmal völlig ausgeschlossen.

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Ohne sich großartig darüber auslassen zu wollen, warum die USA im Vergleich zu anderen Ländern so hart durch den Ausbruch von SARS-CoV-2 getroffen wurden, darf wohl behauptet werden, dass die Vereinigten Staaten aktuell die größten Probleme damit haben, den so bezeichneten Coronavirus einzudämmen. Bis jetzt zählt das Land unter der Führung von Präsident Donald Trump 600.000 bestätigte Infektionsfälle und über 25.000 Todesfälle. Egal wie man es dreht und wendet, bei solchen Zahlen ist eine zeitnahe Rückkehr zur Normalität erst einmal völlig ausgeschlossen.

projektorBild oben: Lizenfrei von Pixabay

Patrick Corcoran zur Wiedereröffnung der Kinos

Selbst bei uns in Deutschland, wo es deutlich weniger Fälle gibt und vor allen Dingen eine sehr viel geringere Todesrate mit Bezug auf den Virus, glaubt niemand wirklich daran, dass die Kinos demnächst ihre Pforten wieder öffnen werden. Gestern ist bei uns in Deutschland entschieden worden, welche der aktuell bestehenden Regelungen verlängert oder gelockert werden. Lockerungen betreffen zunächst den Einzelhandel und ab dem 04. Mai teilweise die Schulen und Frisöre. Von Freizeitangeboten wie den Kinos, ist erstmal keine Rede gewesen. Und in China, wo vor Wochen die ersten Kinos wieder geöffnet hatten, ruderte man ebenfalls schnell wieder von dieser Entscheidung zurück.

Es ist laut der Mehrheit der Experten nicht möglich, so schnell wieder zur Normalität zurückzukehren, was auch den großen Filmstudios nicht entgangen ist, die beinahe alle ihren Startkalender bis einschließlich Juni so gut wie leergefegt haben, mit Verschiebungen bis ins nächste Jahr. Doch laut Patrick Corcoran, einem Sprecher des US-Kinoverbandes National Association of Theatre Owners, hoffen die Kinoketten in den USA, bereits Ende Juli zu einem halbwegs regulärem Betrieb zurückkehren zu können.

Seiner Aussage nach könnten schon im Juni die ersten Kinos in Gegenden wieder öffnen, wo der Coronavirus nie stark vertreten war oder sich die Neuinfektionen im Rückgang befinden. Da es quasi keine neuen Filme gibt, die bis dahin erscheinen, dürfte man wohl planen, Evergreens zu zeigen und/oder Filme, die vor dem Ausbruch noch ganz frisch waren. Die nächsten großen Filme kommen nämlich erst Mitte bis Ende Juli in die Kinos, mit Christopher Nolans Tenet am 17. Juli 2020 und Disneys Mulan eine Woche später. Doch bereits jetzt bezweifeln viele Insider und Kritiker, dass die Studios an diesen Releaseterminen festhalten werden.

Sollte dem dennoch so sein, stellt sich immer noch die Frage, wie viele potenzielle Kinogänger wirklich dazu bereit sind, direkt wieder im Kinosessel Platz zu nehmen. Für Corcoran gibt es in dieser Hinsicht zwei Möglichkeiten. Entweder sind die Menschen angespannt, vorsichtig und nervös, oder sie sind froh darüber, endlich wieder das Haus verlassen zu können. Eine Mischung aus beiden Fällen hält er in dieser Hinsicht für die realistischste Variante. Eine Alternative könnten Autokinos sein, die dank der Ausgangsbeschränkungen in den USA plötzlich wieder hoch im Kurs stehen.

mulan szeneBild oben: „Mulan“ (2020) ©Walt Disney

AMC kurz vor dem Aus

Laut einigen Wallstreet-Analytikern sieht die Situation gerade vor allen Dingen für AMC Theatres besonders grimmig aus. Der weltweit operierende Betreiber von Kinos, der seinen Sitz in Kansas City, Missouri hat, besitzt aktuell mehr als 640 Spielstätten alleine in den Vereinigten Staaten und hat mehr als 150 Millionen US-Dollar im Monat an Fixkosten, die durch keinerlei Einnahmen gedeckt werden. Experten gehen davon aus, dass die Kette bis zum Ende der Krise Insolvenz anmelden muss.

In Deutschland sieht es für viele Betreiber kaum besser aus, weswegen nun immer mehr Stimmen dazu aufrufen, die hiesige Kinolandschaft zu retten und lokale Kinos mit Spenden über Wasser zu halten. Wie großzügig die meisten Menschen wirklich sein können und wollen ist jedoch eine ganz andere Frage, denn die aktuelle Situation ist für viele Bürger ein großes, vor allen Dingen finanzielles Problem. Ein Rettungsplan für Selbstständige und Kleinunternehmer wurde von der deutschen Regierung gestartet, doch wurde dieses Angebot so exzessiv genutzt, dass bereits jetzt wieder Abstriche gemacht werden mussten.

Redaktion: Heiner “Gumpi” Gumprecht / Quelle: Reuters, 16.04.2020