Fünf Jahre nach dem ersten Teil setzt Todd Phillips ihn mit einem Werk fort, das einerseits der Tristesse und der Kälte des Originals nahekommt, das Ganze aber zu einem Musical wie in den Fünfzigerjahren macht, nur aber ohne die bunte heile Welt, die diese Filme transportierten. JOKER: FOLIE À DEUX ist ein 138-minütiges Biest, das alles andere als lebensbejahend ist.
Joker: Folie à Deux – Zur Handlung
Arthur Fleck sitzt seit Jahren in Arkham Asylum und wartet auf seinen Prozess, in dem auch festgestellt werden soll, ob er überhaupt schuldfähig ist, da seine Anwältin argumentiert, der Joker sei eine andere Persönlichkeit. Vom Joker fühlt sich wiederum die ebenfalls in Arkham einsitzende Lee angezogen. Sie liebt ihn geradezu und sieht in ihm den Mann ihrer Träume und ihres Lebens. Auch Arthur ist von Lee hin und weg. Erstmals in seinem Leben fühlt er sich nicht mehr alleine.
Aber ein gemeinsames Glück, das kann doch nur eine Phantasie sein, oder? Eine, in der gesungen wird …
Joker: Folie à Deux – Eine Kritik
Es ist eine kühne Entscheidung, die Fortsetzung zu einem Film wie JOKER zum Musical zu machen. Es gibt Momente im zweiten Teil, die sind reine Phantasie, wenn Arthur Lee und sich auf der Bühne sieht, andere finden auch nur in seinem Kopf statt – und manche haben dann doch den Hauch des Echten. Etwa, wenn Lee ihn im Gefängnis besucht und ihm „Close to You“ vorsingt – mit einem grandiosen Bild am Ende des Songs. Die Songs sind fast zu jovial für einen Film wie diesen, denn JOKER: FOLIE À DEUX ist ähnlich düster wie sein Vorgänger. Vielleicht sogar noch etwas mehr.
Denn die Welt um Arthur Fleck herum ist noch schrecklicher geworden. Das spiegelt sich auch in seiner Erscheinung wider. Joaquin Phoenix hat für die Rolle stark abgenommen, sein eingefallenes Gesicht wirkt immens traurig. Es gibt großartige Szenen, gerade bei den Bühnen-Momenten stellt sich aber auch Leerlauf und Repetition ein. Weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen.
Ansonsten ist der Film immer noch ein sehr gutes Psychogramm eines waidwunden Mannes, das auf ein konsequentes Ende zusteuert, mit dem Todd Phillips und Joaquin Phoenix wohl dem Studio sagen wollen: „Ein Sequel ist genug.“
Phoenix‘ Gesang ist passabel, aber nicht überragend, Lady Gaga wiederum bleibt mit einer Ausnahme unter ihren Möglichkeiten, wohl, um keinen zu großen Kontrast zu Phoenix zu erzeugen.