Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt John Carpenter zur Regie zurück. Fast hätte es geheißen: Nimmt auf dem Regiestuhl Platz. Aber ganz so war es bei JOHN CARPENTER’S SUBURBAN SCREAMS dann doch nicht, und das nicht nur, weil Carpenter lediglich eine von sechs Episoden inszeniert hat.
John Carpenter’s Suburban Screams – Zur Handlung
Der Schrecken lauert in der Vorstadt. Auf True-Crime-Fällen basierend gibt es hier hanebüchene Geschichten wie diese hier: Eine Frau, die schreckliche Drohungen ertragen musste und von einem Technikgenie verfolgt wurde, erzählt die Geschichte, wie dies alles zu einem Albtraum wurde, der ihre Beziehungen ruinierte und sie dazu brachte, hinter jeder Ecke eine Gefahr zu sehen. Klingt nicht gar so spannend, ist es auch nicht. Und: Besonders gut gespielt ist das auch nicht, ganz zu schweigen von der völlig lahmen Regie.
John Carpenter’s Suburban Screams – Eine Kritik
Die Folgen sind ohne Skript umgesetzt worden. Heißt: Es wurde viel improvisiert. Das soll Unmittelbarkeit erschaffen, Authentizität, ein Gefühl echter Bedrohung. Nur leider will das nicht klappen. Die Geschichten wollen nicht so recht zünden, sind nicht Horror, sondern eher True-Crime-inspiriert. Oder das, was man sich vielleicht darunter vorstellen könnte.
Das liegt auch daran, dass es bedeutungslose Interviewpassagen gibt, die an übelste Doku-Fiction der Privatsender erinnern. Dann die nachgespielten Elemente, die sich Freiheiten bei dem nehmen, was gerade erzählt wurde, und nicht zuletzt plötzliche Ausbrüche der Gewalt, die überhaupt nicht zur Handlung passen.
Das alles soll Erinnerungen an Carpenters Frühwerk wecken, aber das tut es nicht. Die Titelmusik aus seiner Feder ist noch in Ordnung, der Rest ist banal. Etwas, das für die ganze Serie gilt, für die sich Carpenter 14 Jahre nach seinem letzten Film locken ließ. Wohl weniger mit kreativer Freiheit und schon gar nicht beseelt von einer Vision, sondern einfach nur, weil genügend Nullen auf dem Gagenscheck zu finden waren …