Im Wasser der Seine – Haie in Paris (Filmkritik)

Bild: (c) Netflix

Der Horrorfilm IM WASSER DER SEINE ist seit dem 5. Juni bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Xavier Gens.

Einen ernsthaften Hai-Film gab es schon lange nicht mehr. Meist sind es ja abstruse Trash-Geschichten, Regisseur Xavier Gens geht seinen Film IM WASSER DER SEINE jedoch sehr ernsthaft an – mitunter sogar etwas zu sehr. Denn daran leidet vor allem der Mittelteil des Films, der sich stark an die üblichen Hai-Konventionen hält und darum etwas dümpelt – bis zum furiosen Finale.

Bild: (c) Netflix

Im Wasser der Seine – Zur Handlung des Films

Alles beginnt mit der Hai-Forscherin Sophia, deren Mann und Freunde von einem Hai, dem sie schon lange folgen, umgebracht werden. Drei Jahre später hat Sophia das immer noch nicht verwunden, als klar wird, dass eben jener Hai nun in der Seine seine Runden dreht. Mehr als ungewöhnlich für diese Hai-Art, was die Frage aufwirft: Hat die Klimaveränderung zu einer Mutation geführt?

Sophia und die Wasserpolizei tun alles, um den Hai zu stellen, denn in der Seine wird in Kürze der Schwimmteil eines Triathlons abgehalten – sozusagen ein echtes Hai-Buffet.

Im Wasser der Seine – Eine Kritik

Der Film bewegt sich in typischen Hai-Gewässern, inklusive einer Bürgermeisterin, die schon wie weiland bei DER WEISSE HAI die Seine nicht sperren will. Weil: Touristen, Geld, Prestige. Aber natürlich rächt sich so etwas immer. Der Anfang ist sehr gut, das bombastische Ende ist es auch. Es ist der Mittelteil, der die Geduld strapaziert, weil der Film einfach zu sehr jeder bekannten Konvention folgt und die stur abhandelt. Etwas Originalität hätte hier schon gutgetan.

Auch etwas Humor wäre nicht verkehrt gewesen, denn mit der Hai-Mutation und dem Umstand, dass die Tiere sich nun in der Seine aufhalten, wird die Realität ohnehin hinter sich gelassen. Die Effekte sind zum Teil wirklich gut, mancher CGI-Hai ist aber in der Bewegung dann doch nicht ganz überzeugend. Dafür gibt es ein paar heftige Momente, die vor allem zum Ende hin kommen, wenn in den Katakomben die Brutstätte der Haie entdeckt wird und der Triathlon beginnt.

 

Da wächst der Film sogar über sich hinaus und bringt ein paar unerwartete Ideen ein, die zu einem wunderbaren, wenn auch wiederum völlig überzogenem, aber doch coolem Schlussbild führen. Horror vom Horrormeister.

Fazit
Xavier Gens hat schon einige beinharte französische Horrorfilme inszeniert. Hier arbeitet er souverän und hat mit Berenice Bejo (THE ARTIST) eine große Schauspielerin am Start. Der Film ist nicht der große Wurf, im viel beackerten Hai-Genre aber durchaus einen Blick wert, weil generell schön gefilmt, mit ein paar blutigen Momenten und mit einem packenden Finale. Wer daran interessiert ist, den Film zu sehen, sollte das zügig tun. Es könnte sein, dass Netflix ihn schnell wieder aus dem Programm nehmen muss, weil in Frankreich eine Plagiatsklage anhängig ist.
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